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Deutsche Banken sind freigiebig

21. Dezember 2012

Trotz der abflauenden Konjunktur bekommen deutsche Unternehmen meist problemlos Geld von den Banken - einzige Ausnahme ist die Bauwirtschaft. Aber gerade diese Branche zieht deutlich an.

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Häuser aus Banknoten
Häuser aus BanknotenBild: Fotolia/svort

Die deutschen Banken sind nicht knauserig, wenn es um Kredite für die Wirtschaft geht. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo durchgeführt hat. Das Institut hatte 4000 Firmen nach ihren Erfahrungen bei der Kreditaufnahme gefragt. "An den günstigen Finanzierungsbedingungen der Unternehmen in Deutschland hat sich grundsätzlich nichts geändert", fasste Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn am Freitag in München zusammen.

Hatten zu Jahresbeginn noch fast 23 Prozent der deutschen Unternehmer beklagt, sie hätten Schwierigkeiten, einen Kredit zu bekommen, waren es im Dezember nur noch 21,1 Prozent. Bei den mittelständischen Industriebetrieben litten nur 18,4 Prozent an Finanzierungsproblemen, im Handel waren es 20.5 Prozent. Lediglich im Baugewerbe klagte mehr als jeder vierte über Zurückhaltung bei den Kreditgebern (28,1 Prozent).

Eine Schlüsselbranche spürt Aufwind

Trotz häufiger Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme machte die Bauindustrie bis zum vierten Quartal 2012 viel Boden gut. So kletterten die Auftragseingänge im Oktober preisbereinigt um 30,5 Prozent, teilte das Statistische Bundsamt an Freitag mit. Für die ersten drei Quartale 2012 lagen die Orders in der Branche, deren Entwicklung ein Indikator für die konjunkturelle Lage der Wirtschaft allgemein ist, preisbereinigt um 6,3 Prozent über denen des Vorjahres.

Hausbau, eingerüstetes Eigenheim
Dem Baugewerbe geht es zurzeit relativ gut - in jedem Geschäftszweig geht der Trend nach oben.Bild: Fotolia/pics

Beim Umsatz legte die Branche um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Das Baugewerbe erwirtschaftete einen Gesamtumsatz von 75,7 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten des Jahres – das ist eine Steigerung von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Oktober waren 757.000 Arbeitnehmer in deutschen Bauunternehmen beschäftigt, 1,4 Prozent mehr als im Januar 2012.

Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie konnte sich über ein deutliches Plus von 55 Prozent bei den öffentlichen Aufträgen und einen moderaten Anstieg von 14 Prozent im Wohnungsbau freuen. Ein Verbandsvertreter sprach am Freitag von einem positiven Trend, seine Branche blicke mit verhaltenem Optimismus auf das kommende Jahr.

dk/ul (dpa/rtr/dapd)