Deutsche Exporte steigen weiter
8. Januar 2014Deutschland führt noch immer wesentlich mehr Waren aus als es importiert: Im November lag der Exportüberschuss bei rund 18 Milliarden Euro, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vormonat konnten die deutschen Exporteure ihren Umsatz zum vierten Mal in Folge steigern, um 0,3 Prozent auf 94,6 Milliarden Euro. Das sind ein Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Importe waren im November 2013 niedriger als im Oktober: Saisonbereinigt gingen sie um 1,1 Prozent zurück. Sie hatten einen Wert von 76,6 Milliarden Euro.
Von Januar bis November 2013 wurden Waren im Wert von einer Billion Euro ins Ausland exportiert. Die gefragtesten Produkte waren Autos und Maschinen. Im gleichen Zeitraum führte Deutschland Waren mit einem Gesamtwert von 828 Milliarden Euro ein.
Besonders stark steigerte sich die Nachfrage nach Produkten aus Deutschland in Ländern der Europäischen Union, die nicht der Eurozone angehören, wie etwa Großbritannien oder Polen. Aber auch die Ausfuhren in andere Euro-Staaten legten im November zu, während die Exporte außerhalb Europas stagnierten.
Verstoß gegen EU-Recht
Wegen der starken Überschüsse im Außenhandel steht Deutschland immer wieder international in der Kritik: Die Eurozone gerate in ein Ungleichgewicht, heißt es: Dadurch, dass Deutschland mehr exportiert als ausführt, würden sich Importländer gegenüber Deutschland verschulden.
Seit 2006 verstößt Deutschland durch seine großen Exportüberschüsse gegen EU-Regeln: Demnach darf der Außenhandelsüberschuss eines Landes im Durchschnitt von drei Jahren nicht über sechs Prozent liegen. Die EU-Kommission startete deshalb eine Untersuchung zur deutschen Exportstärke. Sie fordert eine Stärkung der Binnennachfrage. Ob sich die deutsche Handelsbilanz im kommenden Jahr ändern wird, ist fraglich: Für 2014 rechnet der Außenhandelsverband BGA mit einem robusten Wachstum der Exporte von drei Prozent.
hmf/sti (afp, dpa, rtr)