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Deutsche Investoren in Russland

Markian Ostaptschuk, Tatyana Senik8. April 2013

Proteste zum Auftakt in Hannover: Kritik an Präsident Putin ist eine Seite der deutsch-russischen Beziehungen. Auf der anderen Seite: das Interesse am Investment. Deutsche Arbeitgeber sind in Russland beliebt.

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Produktion im Volkswagenwerk in Kaluga (Foto: ddp images/AP Photo/Alexander Zemlianichenko)
Produktion im Volkswagenwerk in KalugaBild: AP

Eine deutliche Mehrheit der Russen (72 Prozent) ist überzeugt, dass ihr Land für ausländische Investoren ein attraktiver Standort ist. Insbesondere deutsche Investoren spielen in den Augen der russischen Bevölkerung eine maßgebliche Rolle. Dies zeigt der aktuelle DW-Trend Russland für den Monat März 2013. Im Auftrag der Russischen Redaktion der Deutschen Welle hat dafür das ukrainische Büro des Meinungsforschungsinstituts IFAK telefonisch und repräsentativ 1000 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Die Umfrage wurde in russischen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern durchgeführt.

Infografik DW-TREND März 2013 (Grafik: DW)

Nach Ansicht der Russen überzeugt ihr Land deutsche Investoren vor allem mit seinen Energieressourcen. Das glauben 41 Prozent der Befragten. 27 Prozent meinen, Russland sei für deutsche Investoren als Absatzmarkt interessant. Deutlich weniger Russen halten heimische Technologien oder qualifizierte Arbeitskräfte für entscheidend. Lediglich jeder Zehnte meint, dass russische Technologien (10 Prozent) und die russischen Arbeitskräfte (9 Prozent) deutsche Investoren anlocken.

Proteste gegen Putin

Russland ist in diesem Jahr Partnerland der Hannover Messe - und Präsident Wladimir Putin kam daher auch zur Eröffnung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in die niedersächsische Landeshauptstadt. Doch das Vorgehen der russischen Behörden gegen Nichtregierungsorganisationen rief Demonstranten am Rande des Messeauftakts auf den Plan. 

Dessen ungeachtet: Deutsche Unternehmen genießen in Russland besonderen Rückhalt. Die Bundesrepublik liegt an der Spitze der Länder, aus denen sich die Russen Investitionen wünschen. Hier liegt Deutschland bei 38 Prozent der Befragten vorn. Mit 26 Prozent folgt an zweiter Stelle Japan. Investoren aus den USA liegen in ihrer Beliebtheit mit 12 Prozent sogar hinter China mit 17 Prozent.

Infografik DW-TREND März 2013 (Grafik: DW)

Ferner sind deutsche Unternehmen bei den Russen als Arbeitgeber besonders beliebt. 52 Prozent geben an, sie würden gerne in einem Unternehmen in Russland arbeiten, das einem deutschen Investor gehört. Studien haben gezeigt, dass hier als "deutsch" wahrgenommene Qualitäten punkten, wie Zuverlässigkeit, Arbeitsbedingungen und fairer Umgang sowie eine langfristige Perspektive im Hinblick auf einen festen Arbeitsplatz.

Infografik DW-TREND März 2013 (Grafik: DW)

Allerdings sehen die Russen auch klare Hürden für ausländische Investoren. So sind rund zwei Drittel der Befragten überzeugt, dass die Korruption in ihrem Land bekämpft werden muss, um das Investitionsklima zu verbessern (67 Prozent). Rund jeder Dritte sieht in der russischen Bürokratie ein Investitionshemmnis, das es zu bekämpfen gilt (31 Prozent). Demokratiemängel werden jedoch kaum als Problem für ein gutes Investitionsklima betrachtet. Lediglich sieben Prozent der Befragten sehen hier Handlungsbedarf.

Infografik DW-TREND März 2013 (Grafik: DW)

Somit zeigt sich einmal mehr, dass Deutschland und deutsche Unternehmen sich als Wirtschaftspartner in Russland großer Beliebtheit erfreuen.