Deutsche mit ordentlichem Tour-Auftakt
1. Januar 2016Zweimal Top Ten, doch ein echtes Spitzenergebnis fehlt: Die deutschen Skilangläufer haben zum Auftakt der 10. Tour de Ski eine vordere Platzierung klar verpasst. Hanna Kolb und Sebastian Eisenlauer liefen im Sprint in Lenzerheide in der Schweiz jeweils auf Rang neun und sorgten damit für die besten Ergebnisse im Team des Deutschen Skiverbands (DSV). "Ich bin schon zufrieden, auch wenn es nicht für einen Platz unter den Top 6 gereicht hat", sagte Kolb im ZDF: "Vor allem mein Viertelfinale war sehr stark besetzt, und im Halbfinale war es einfach verdammt knapp." Auch Langlauf-Chefcoach Torstein Drivenes verbuchte das Abschneiden seiner derzeit besten Sprinterin als Erfolg. "Sie war ein bisschen zu defensiv am letzten Anstieg", sagte der Norweger. "Aber Rang neun ist absolut okay."
Bei den Männern landete immerhin Eisenlauer einen Achtungserfolg. Der 25-Jährige war nach Platz 18 in der Qualifikation etwas überraschend als Zweiter seines Viertelfinales ins Halbfinale vorgedrungen. "Ich hatte keine optimale Vorbereitung nach Weihnachten und bin dementsprechend sehr zufrieden mit dem Ergebnis", sagte er.
Nicht zu schlagen
Um den Sieg auf der hervorragend präparierten Kunstschnee-Loipe im schweizerischen Kanton Graubünden liefen allerdings andere. In einem mit zwei Schwedinnen und drei Norwegerinnen besetzten Finale setzte sich Maiken Caspersen Falla aus Norwegen souverän durch und übernahm damit zunächst auch die Führung im Gesamtklassement. Der Italiener Federico Pellegrino feierte bei den Männern seinen dritten Weltcup-Sieg im Sprint in Serie.
Im Kampf um die Gesamtwertung setzte derweil Titelverteidiger Martin Johnsrud Sundby aus Norwegen mit Platz vier ein echtes Ausrufezeichen und beeindruckte damit die Konkurrenz um Rekordweltmeister Petter Northug, der überraschend im Halbfinale ausschied. Topfavoritin Therese Johaug aus Norwegen verbuchte trotz des Scheiterns im Viertelfinale als 15. ein für ihre Verhältnisse gutes Sprint-Ergebnis.
Ganz ordentlich
Die übrigen deutschen Athleten hatten derweil zumindest in der Qualifikation ordentliche Leistungen gezeigt. Bei den Frauen schafften es, angeführt von der starken Kolb, die die fünftschnellste Zeit lief, auch Denise Hermann, Sandra Ringwald und Lucia Anger in die nächste Runde, schieden dann jedoch umgehend aus. Bei den Männern qualifizierte sich neben Eisenlauer überraschend auch Thomas Bing für die Finalläufe.
Am Samstag geht die Tour de Ski ebenfalls in Lenzerheide auf ihre zweite Etappe. Mit den Massenstarts über 15 beziehungsweise 30 Kilometer (13.00 Uhr und 15.00 Uhr MEZ) stehen dabei die ersten Distanzrennen an. Im deutschen Team ruhen die Hoffnungen besonders auf der Vorjahressiebten Fessel, die zuletzt allerdings von einer Erkältung geschwächt wurde.