Deutscher Automarkt schrumpft
3. Januar 2013Im Sog der europäischen Absatzkrise ist der deutsche Automarkt im vergangenen Jahr deutlich geschrumpft. 2012 seien insgesamt 3,1 Millionen Autos neu zugelassen worden und damit drei Prozent weniger als noch im Jahr zuvor, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin mit.
Fast alle deutschen Autobauer büßten auf dem Heimatmarkt ein. Die größten Rückgänge hatte Opel zu verkraften - die strauchelnde Tochter des US-Autokonzerns General Motors verbuchte 2012 ein Minus bei den Neuzulassungen von 16 Prozent. Auch Platzhirsch Volkswagen verlor zwei Prozent, blieb aber mit fast 673.000 Neuwagen und einem Marktanteil von 22 Prozent unangefochten auf Platz 1. Die Konzerntöchter Audi und Porsche konnten übers Gesamtjahr zulegen, während von anderen teuren Marken wie Mercedes, BMW und Mini weniger Neuwagen zugelassen wurden.
Verglichen mit anderen europäischen Ländern fiel der Rückgang in Deutschland glimpflich aus: In Italien brachen die Absatzzahlen um ein Fünftel auf 1,4 Millionen ein - so wenige Autos wurden dort zuletzt 1979 verkauft. In Frankreich wurden 1,9 Millionen Autos neu zugelassen - das sind 14 Prozent weniger als 2011 und so wenige wie letztmals 1997.
Für 2013 rechnet der Branchenverband bestenfalls mit einer Stagnation für den deutschen Automarkt. Der Weltautomarkt erhalte voraussichtlich durch China oder die USA Impulse, erklärte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Weltweit rücke die Schwelle von 70 Millionen verkauften Neuwagen in greifbare Nähe. Die deutsche Autoindustrie werde "alles daran setzen", um ihren Weltmarktanteil von einem Fünftel "zu halten und auszubauen". Drei von vier in Deutschland gebauten Autos gehen demnach in den Export.
zdh/wl (rtr, AFP)