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WM-Traumstart gegen Portugal

Calle Kops16. Juni 2014

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft legt einen perfekten Start in das Turnier in Brasilien hin. Gegen Portugal holt das Team von Bundestrainer Joachim Löw einen verdienten und nie gefährdeten Auftaktsieg.

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Fifa Fußball WM 2014 Deutschland Portugal
Bild: Reuters

Im Auftaktspiel der WM-Vorrundengruppe G hat die deutsche Nationalmannschaft einen souveränen 4:0 (3:0)-Sieg gegen Portugal gefeiert. Für Deutschland trafen dreimal Thomas Müller (12./Foulelfmeter, 45.+1, 78.) sowie Mats Hummels mit einem wuchtigen Kopfball (32.) für das von Bundestrainer Joachim Löw glänzend eingestellte und auf den Punkt fitte deutsche Team. Letztmals waren Miroslav Klose 2002 drei Tore für Deutschland in einem WM-Auftaktspiel gelungen.

Vor 51.000 Zuschauern in der Arena Fonte Nova in Salvador da Bahia, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, begannen beide Teams sehr engagiert. Von taktierendem Abwarten keine Spur, denn schon in den ersten Minuten gab es Chance auf Chance. Die erste richtig große Möglichkeit hatte Cristiano Ronaldo in der 7. Minute, der Nationaltorhüter Manuel Neuer mit einem Schuss aus vollem Lauf von halb links testete. Direkt im Anschluss leistete sich der portugiesische Keeper Rui Patricio einen Patzer und spielte den Ball in die Füße von Sami Khedria. Der nahm ihn aus 40 Metern volley, verpasste das Tor aber um Zentimeter.

Drei Tore schon zur Halbzeit

Thomas Müller erzielt das 1:0 für Deutschland gegen Portugals Keeper Rui Patricio (r.) (Foto: EPA/GUILLAUME)
Das erste von drei Müller-Toren: 1:0 per StrafstoßBild: picture-alliance/dpa

Schon in der 12. Minute verwandelte Müller den fälligen Foulelfmeter sicher ins linke untere Eck. Keeper Patricio war in der richtigen Ecke, doch der Ball war zu hart und platziert. Zuvor war Mario Götze von Joao Pereira im Strafraum am Trikot zu Boden gezogen worden. Die Partie verlor nur kurz an Tempo, dann legten beide Teams wieder los wie die Feuerwehr. Die Portugiesen wollten den Ausgleich: Nani donnerte den Ball in der 25 Minute aus rund 20 Metern knapp über das deutsche Lattenkreuz, doch Neuer wäre wohl da gewesen. Die Deutschen machten es besser: Nach einer platziert hereingebrachten Ecke von Toni Kross köpfte Hummels den Ball hart und unhaltbar für Torhüter Patricio zum 2:0 ins Netz.

Die Nervosität bei den Portugiesen stieg: In der 37. Minute gingen Pepe bei einem Foul an Müller die Nerven durch. Zunächst schlug er den deutschen Stürmer bei einem Zweikampf unabsichtlich mit der Hand ins Gesicht, so dass Müller zu Boden ging. Als der Portugiese dann noch mit seinem Kopf absichtlich an den von Müller stieß, flog er wegen dieser Tätlichkeit mit Rot vom Platz. Dann wurde es richtig bitter für die Portugiesen: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte löffelte Kroos den Ball von der halblinken Seite in den Strafraum, wo Bruno Alves klären wollte. Müller aber blockte den Ball, reagierte gedankenschnell und zog sofort ab zum 3:0.

Angezogene Handbremse

Pepe (r.) sieht die Rote Karte (Foto: EPA/GUILLAUME)
Portugal verliert Pepe (r.) durch die Rote KarteBild: picture-alliance/dpa

Gegen nur zehn Portugiesen ließen es die Deutschen in der zweiten Halbzeit ruhiger angehen. Trotz des Rückstandes machten Ronaldo und Co. nicht den Eindruck, als wollten sie die Partie noch mit aller Macht drehen. In der 51. Minute waren es dann Mesut Özil und Müller, die die Riesenchance zum 4:0 hatten. Nach feinem Zuspiel von Götze scheiterte Özil mit seinem starken linken Fuß an Patricios Beinabwehr. Müller jagte dem hohen Abpraller hinterher, köpfte dann aber aus kürzester Distanz über den Kasten. Kräfte sparen und keine Verletzungen abholen schien dann die Maxime über weite Strecken des zweiten Durchgangs zu sein. Neuer im deutschen Tor war lange Zeit beschäftigungslos.

In der 69. Minute spurtete der eingewechselte Andre Schürrle auf der rechten Seite und legte auf Höhe des Strafraums quer zu Götze. Der schlug noch einen Haken, wurde dabei entscheidend gestört und es sprang nur eine Ecke raus. Einen Wehrmustropfen gab es dann in der 72. Minute als Torschütze Hummels nach einem Kopfballduell mit dem eingewechselten Eder am Boden liegen blieb und wegen einer Verletzung am rechten Knie ausgewechselt werden musste. Sechs Minuten später machte Müller mit dem 4:0 den Deckel endgültig drauf. Schürrle schoss rechts im Strafraum aus spitzem Winkel, der Abpraller von Patricios landete genau vor Müller, der nur noch einschieben musste. Mit seinem dritten Tor führt er die WM-Torschützenliste an.

Allgemeine Zufriedenheit

Zweikampf zwischen Joao Moutinho (l.) und Philipp Lahm (r.) (Foto: EPA/ALI HAIDER)
Zweikampf: Joao Moutinho (l.) und Philipp LahmBild: picture-alliance/dpa

Philipp Lahm meinte in der ARD: "Wir wissen, dass es funktioniert. Trotzdem: es gehört soviel dazu. Heute haben wir in den richtigen Momenten die Tore gemacht, haben defensiv alle - auch die vorderste Reihe - unglaublich gearbeitet. Und wir haben gesagt: Wir brauchen alle Spieler, weil es unglaublich ist auf dem Platz. Schön, dass wir heute mit so einem Sieg nach Hause fahren, aber wir sind noch lange nicht am Ende."

"Wir sind ganz gut ins Spiel hineingekommen und hatten gleich eine oder zwei halbe Möglichkeiten. Und wenn du nach zwölf Minuten in Führung gehst, das gibt natürlich Rückendeckung und einen Schub. Dann kam das 2:0 durch eine Standardsituation. Bei der Hitze ist eine 2:0-Führung schon ein großer Vorteil und dann noch mit einem Mann mehr, da war es so gut wie gelaufen", sagte Thomas Müller nach der Partie in der ARD.

In der zweiten Partie der deutschen Gruppe G bezwangen die USA das Team aus Ghana mit 2:1 (1:0). In der Gruppe F trennten sich der Iran und Nigeria 0:0.