Deutschland gegen Klinsmann
6. Dezember 2013Als die USA der deutschen WM-Gruppe G zugelost wurden, mussten Joachim Löw und Jürgen Klinsmann sofort lächeln. Der deutsche WM-Trainer von 2006 trifft seinen früheren Co-Trainer Löw in einem heißen Prestigeduell bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wieder. Das erste Gruppenspiel bestreitet die deutsche Elf gegen die Portugiesen mit Superstar Cristiano Ronaldo. Spielort am 16. Juni 2014 ist der beliebte Badeort Salvador de Bahia. Die weiteren Vorrundenspiele in der Gruppe G bestreitet die deutsche Auswahl gegen Ghana am 21. Juni in Fortaleza und fünf Tage später abschließend gegen die USA in Recife.
Während Oliver Bierhoff, der Manager der DFB-Elf, von einer "machbaren Gruppe" sprach, sagte Bundestrainer Löw: "Ich akzeptiere es so wie es ist." Löw ließ so kaum Rückschlüsse auf seine emotionale Verfassung zu. Sein Blick richtete sich sofort auf die richtige Vorbereitung. Angesprochen auf die drei heißen Spielorte in der Vorrunde sagte Löw: "Das wird unglaublich schwül, unglaublich heiß. Darauf müssen wir uns schon im Training einstellen." US-Trainer Jürgen Klinsmann haderte nach der Auslosung etwas mit dem anspruchsvollen Reisewegen seiner Mannschaft, die das Team bis in die Dschungelmetropole Manáus führen. Dagegen freut er sich auf das Duell mit der deutschen Mannschaft. "Es ist eine Hammergruppe, aber wir trauen uns zu, da weiterzukommen", sagte Klinsmann.
Losglück für Brasilien, Pech für Uruguay
Eine leichte Gruppe erwischte Gastgeber Brasilien, der neben Kroatien auch auf Mexiko und Kamerun trifft. Mit dem Duell zwischen Rekordweltmeister Brasilien und Kroatien wird die WM am 12. Juni in der Arena Corinthians von São Paulo eröffnet. Der Ort, der jüngst durch den tödlichen Baustellenunfall für Schlagzeilen sorgte. Spannung in der Vorrunde verspricht die Neuauflage des WM-Finals von 2010 zwischen Titelverteidiger Spanien und den Niederlanden, weitere Teams der Gruppe B sind Chile und Australien.
Die stärkste Gruppe trägt den Buchstaben D. Dort spielen England und Italien mit Costa Rica und den gesetzten Uruguayern - 2010 in Südafrika als Vierter bester Südamerikaner und zudem im Sturm mit Diego Forlan, Edinson Cavani und Luis Suarez außergewöhnlich besetzt - um die beiden Plätze fürs Achtelfinale. Costa Rica komplettiert die Gruppe. Dagegen hat Geheimtipp Belgien in der Gruppe H auf dem Papier nicht all zu schwere Aufgaben gestellt bekommen - Russland, Algerien und Südkorea heißen die Rivalen. Argentinien mit Weltfußballer Lionel Messi bekam als zweiter Favorit aus Südamerika die mit Bundesligastars gespickten Bosnier zugelost. Iran und Nigeria machen aus der Gruppe F eine der Exoten. Sehr ausgeglichen scheint auch die Gruppe C, in der sich Kolumbien, Griechenland, die Elfenbeinküste und Japan mit vielen Bundesligastars messen.
Staatsmännischer Auftakt der Hochglanzshow
Begonnen hatte die Zeremonie mit einer Schweigeminute für den verstorbenen südafrikanischen Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. "Das brasilianische Volk denkt an ihn", sagte Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff, die gemeinsam mit FIFA-Präsident Joseph Blatter für eine kurze Ansprache auf der Bühne stand. Dann richtete sich der Blick auf das kommende WM-Turnier. "Es war wirklich höchste Zeit, dass die WM wieder nach Brasilien kommt. Wir sind absolut überzeugt, dass es die größte Weltmeisterschaft aller Zeiten werden wird", sagte Blatter.
Das Objekt der Begierde, den goldenen WM-Pokal, brachte Spaniens Meistercoach Vicente Del Bosque mit zum Auslosungsort nach Costa do Sauípe. Er gab ihn nicht ohne eine kleine Kampfansage zurück in die Hände der FIFA. Mit der ihm eigenen Zurückhaltung sagte Del Bosque: "Als gute Sportler wollen wir die WM auch ein zweites Mal gewinnen." Bis zur eigentlichen Auslosung mussten die rund 4800 geladenen Gäste und Journalisten im vollklimatisierten Zelt einige Zeit warten. Untermalt von Tanz- und Musikeinlagen nutzen die brasilianischen Gastgeber die Gelegenheit, das Land, die Spielorte und die Organisation von seiner besten Seite zu zeigen.
Komplizierter Auslosungsmodus
Unter der Regie von FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke zogen die Weltmeister Geoff Hurst, Cáfu, Zinedine Zidane, Lothar Matthäus, Mario Kempes, Alcides Ghiggia, Fernando Hierro und Fabio Cannavaro die Lose.