50 Millionen für Wiederaufbau nach "Idai"
12. April 2019Knapp einen Monat nach dem verheerenden Zyklon "Idai" im südlichen Afrika hat Deutschland 50 Millionen Euro Hilfe für den nötigen Wiederaufbau in Mosambik, Malawi und Simbabwe zugesagt. Damit solle in den kommenden Jahren unter anderem geholfen werden, "die Gesundheitsversorgung sicherzustellen, die Trinkwasserversorgung wiederherzustellen und eine Abwasserentsorgung wiederaufzubauen", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller am Rande der Frühjahrstagung der Weltbank in Washington. Zudem müsse Kindern der Schulbesuch wieder ermöglicht werden.
Müller warnt vor weiterer Ausbreitung der Cholera
Der Zyklon habe katastrophale Spuren hinterlassen, so Müller weiter. Das Geld soll unter anderem in die Erst-Versorgung der Menschen und den Wiederaufbau der Infrastruktur fließen. Unter anderem müssten bestehende Dämme verstärkt werden, um vor neuen Katastrophen zu schützen. Schließlich wies der Minister auch auf die Gefahr einer Ausbreitung der Cholera hin.
Durch "Idai" und die folgenden Überflutungen Mitte März starben in Mosambik, Malawi und Simbabwe nach offiziellen Zahlen mindestens 900 Menschen. Doch wird die Zahl weit höher geschätzt: Hunderte Leichen sollen ins Meer gespült worden sein. Rund 3,5 Millionen Menschen sind durch den Verlust ihrer Häuser, durch Krankheiten, zerstörte Infrastruktur und Ernteverluste von Hunger und Tod bedroht. Allein in Mosambik wurden mehr als 230.000 Häuser zerstört oder schwer beschädigt. Derzeit leben etwa 150.000 Menschen in Auffanglagern. Wegen verunreinigten Wassers kam es außerdem zu einem Cholera-Ausbruch, knapp 4400 Menschen infizierten sich bislang mit der schweren Durchfallerkrankung.
In Deutschland sind auch Millionen Euro für Nothilfe und Unterstützung der notleidenden Bevölkerung gesammelt worden. Bei der "Aktion Deutschland Hilft", einem Zusammenschluss von 23 deutschen Hilfsorganisationen, gingen bis zu dieser Woche mehr als acht Millionen Euro ein. Das "Bündnis Entwicklung Hilft" meldete bis Mittwoch rund 1,6 Millionen Euro, wobei einzelne Mitglieder des Bündnisses selbst noch einmal beträchtliche Spenden für ihre Arbeit erhielten. So kamen bei der Welthungerhilfe rund zwei Millionen Euro zusammen, für das Engagement der Diakonie Katastrophenhilfe wurden bislang 5,5 Millionen Euro gespendet.
sti/kle (dpa, epd, kna)