Deutschland hat zu wenig Corona-Impfstoffe
14. Dezember 2021"In der Tat, wir haben zu wenig Impfstoffe. Das hat viele überrascht, mich auch", sagte der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der ARD. Lauterbach hatte in der vergangenen Woche angekündigt, sich einen Überblick über die vorrätigen Impfstoff-Mengen zu verschaffen. Das Ergebnis dieser Inventur ist nun, dass die Reserven und Bestellungen für Januar bis März nicht ausreichen.
Er arbeite bereits an einer Lösung und hoffe, in den kommenden Tagen eine positive Botschaft übermitteln zu können, erklärte der Gesundheitsminister. Er nutze auch die Kanäle, "die wir direkt zu den Unternehmen haben, aber es muss alles EU-konform funktionieren", erläuterte er weiter.
Bereits zuvor in der Sitzung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatte Lauterbach laut Medienberichten darauf hingewiesen, dass die Vorgängerregierung zu wenig Impfstoff bestellt habe. "Die Mengen reichen nicht, um die Booster-Impfkampagne zu fahren", wurde der Minister zitiert. Dies gelte für das gesamte erste Quartal. Im Januar würden nur rund 1,2 Millionen Impfdosen von BioNTech für Booster-Impfungen zur Verfügung stehen, hieß es. Dies sei etwa ein Sechstel der vorherigen Menge.
Kein Test mehr für Geimpfte mit Booster
Bei ihrem Treffen verständigten sich die Minister darauf, dass Geimpfte mit einer Booster-Auffrischung nicht zusätzlich noch einen negativen Corona-Test vorweisen müssen. 2G, also Zugang nur für Geimpfte oder Genesene, gilt nach den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen etwa für die Gastronomie, Freizeit- und Kultureinrichtungen. Ergänzend führten einige Bundesländer 2G plus ein. Damit muss auch noch ein negativer Test vorgelegt werden.
Die verstärkende dritte Corona-Impfung soll in der Regel fünf bis sechs Monate nach einer vollständigen Grundimmunisierung verabreicht werden. Die Erleichterung für diejenigen mit Booster-Impfung soll spätestens nach zwei Monaten überprüft werden, wie der Vorsitzende der Länderminister, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, sagte. Auch die weitere Ausbreitung der sehr ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus in Deutschland wird hierbei eine Rolle spielen.
Lauterbach will nach eigenen Angaben vor Empfehlungen zum Umgang mit Omikron die Antwort des neuen Expertenrats der Bundesregierung abwarten. Weitergehende Kontaktbeschränkungen noch vor Weihnachten schloss der Gesundheitsminister allerdings nicht aus. Der Expertenrat war am Dienstag erstmals zusammengekommen und will noch vor den Weihnachtstagen eine erste Stellungnahme zur Omikron-Variante vorlegen.
se/rb (afp, ard, dpa, rtr)