Deutschland steht im Halbfinale
27. Juni 2015Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen darf weiter vom WM-Titel träumen. Im Viertelfinale setzte sich das DFB-Team mit 5:4 im Elfmeterschießen gegen Frankreich durch. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 1:1 (1:1, 0:0) gestanden. Die Tore erzielten Louisa Necib in der 64. Minute per abgefälschtem Schuss aus 16 Metern und Sasic mit einem Handelfmeter in der 84. Minute. Im Halbfinale treffen die DFB-Damen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf die USA, die ihr Viertelfinale mit 1:0 gegen China gewannen.
"Wir haben immer an uns geglaubt. Wir wollten unbedingt und haben nicht aufgegeben", sagte die eingewechselte Dzsenifer Maroszan nach der Partie in Montreal im ZDF. "Wir wussten, dass Frankreich Fußball spielen kann, und das haben sie auch unter Beweis gestellt". Maroszan hatte in der zweiten Halbzeit frischen Wind ins deutsche Team gebracht, nachdem das zunächst kein Mittel gegen die spielstarken Französinnen gefunden hatte. "Die ganze Manschaft hat nicht gut gespielt, hat ängstilich agiert, aber in der zweiten Halbzeit hat man die wahre deutsche Mannschaft gesehen", analysierte Torfrau Nadine Angerer, die durch den gehaltenen Elfmeter zur Heldin des Abends wurde. "Ich bin einfach nur glücklich, dass wir letztendlich verdient weitergekommen sind. Es war ein sehr intensives Spiel, mental sehr anstrengend", sagte die Kapitänin.
Glücklicher Elfmeter
In der Tat hatten sich die Französinnen in den ersten 60, 70 Minuten Chance um Chance erspielt, der Führungstreffer resultierte dann aber aus einem Abwehrfehler. Babett Peter hatte den Ball zunächst vor die Füße von Louisa Necib geköpft und deren Schuss dann unhaltbar für Angerer abgefälscht. Die Partie schien gelaufen, doch dann profitierte die deutsche Mannschaft von einem Handspiel einer Französin im eigenen Strafraum. Leonie Maier hatte von halbrechts abgezogen, der Ball sprang an den Unterarm einer Gegenspielerin, die kanadische Schiedsrichterin zögerte keine Sekunde mit ihrem Pfiff. Celia Sasic verwandelte eiskalt.
Danach änderte sich die Körpersprache der DFB-Elf merklich. Sie glaubte wieder an den Sieg. Ein Tor wollte jedoch nicht mehr fallen. So musste das Elfmeterschießen entscheiden, in dem alle Spielerinnen trafen, bis die letzte Schützin, die Französin Claire Lavozez, an Welttorhüterin Angerer scheiterte. "Unterm Strich kann man sagen, war das schon etwas glücklich heute", resümmierte Bunderstrainerin Silvia Neid, "wir hatten heute nicht unseren besten Tag."
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