Deutschland von A bis Z: Ingolstadt
Wir machen eine Reise durch Deutschland und stellen Ihnen jede Woche eine Stadt dem Alphabet nach vor. Diesmal führt uns I nach Ingolstadt an der Donau in Oberbayern.
Altstadt
Im Jahr 806 wurde Ingolstadt zum ersten Mal erwähnt. Ein Großteil des historischen Zentrums mit Bauwerken aus verschiedenen Epochen hat sich bis heute erhalten. Ein Bummel durch die Stadt führt vorbei an sehenswerten Bürgerhäusern mit Barockfassaden. Vom Scherbelberg aus, einem Trümmerberg aus den Napoleonischen Kriegen, offenbart sich ein toller Blick über die Stadt.
Liebfrauenmünster
Genau 100 Jahre dauerte der Bau des gotischen Münsters, bis es 1525 fertig war. Auffällig ist der hohe Dachstuhl mit sieben übereinanderliegenden Dachböden. Dafür sollen 3800 Baumstämme verwendet worden sein. Altäre, Reliefs, Bildnisse und Schnitzwerke schmücken den Innenraum. Grabstätten von Professoren zeugen von einer engen Verbindung zwischen Kirche und Universität in früheren Zeiten.
Altes Rathaus
Das Alte Rathaus stammt aus dem 14. Jahrhundert, wurde aber 1882 neugestaltet. Aus ursprünglich vier Häusern entstand eine homogene Baugruppe im Stil der Neorenaissance. Das Innere hingegen ist sehr verwinkelt, wodurch sich die Baugeschichte erahnen lässt. Hinter dem Rathaus ragt der romanische Turm der St. Moritz Kirche hervor, links daneben der gotische Pfeifturm, ein ehemaliger Wachturm.
Kreuztor
Das Kreuztor gehört zur Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert, die zum Teil erhalten ist. Der Name "Kreuztor" geht zurück auf das frühere Aussätzigenhaus "Zum Heiligen Kreuz" (ein Haus für Leprakranke), an dessen Zufahrt sich das Tor befand. Heute finden hier regelmäßig Ausstellungen und andere kulturelle Events statt, die Gelegenheit geben, das Wahrzeichen Ingolstadts von innen zu besichtigen.
Neues Schloss
Das Neue Schloss, dessen Grundstein 1418 gelegt wurde, ersetzte den Herzogskasten, das Alte Schloss Ingolstadts. Die neue Veste diente der Verteidigung – 17 reich verzierte Kanonen im Schlosshof zeugen von den Dimensionen des damaligen Waffenarsenals. Heute beherbergt die ehemalige Residenz der Herzöge von Bayern-Ingolstadt das Bayerische Armeemuseum mit historischen Waffen und Rüstungen.
Alte Anatomie
Der spätbarocke Prachtbau wurde 1723 im Stil einer Orangerie erbaut und war Sitz der medizinischen Fakultät der Universität. Dazu gehört auch der Anatomiegarten, der den Studenten und Lehrern Anschauungs- und Arbeitsmaterial bot. Heute ist in der Alten Anatomie das Deutsche Medizinhistorische Museum untergebracht, das die Medizingeschichte von der Antike bis zur Gegenwart nachzeichnet.
Asamkirche
Wer sucht, der findet: Die Kirche Maria de Victoria (Asamkirche) ist ohne Vorplatz und Türme ein verstecktes Barockjuwel Ingolstadts. Erst im Inneren eröffnet sich dem Besucher all die Pracht der zwischen 1732 und 1736 erbauten Kirche. Das monumentale Deckenfresko gilt als Höhepunkt des Schaffens des bayerischen Barockkünstlers Cosmas Damian Asam. Es thematisiert die Menschwerdung des Herrn.
Landesfestung Ingolstadt
Wegen ihrer strategisch günstigen Lage an einem Flussübergang der Donau und wichtigen Handelsstraßen wurde Ingolstadt zur Landesfestung der Bayerischen Armee, die über die Jahrhunderte hinweg verschiedene Ausbaustufen erfuhr. Im 19. Jahrhundert entstand eine klassizistische Festung, die zum Teil erhalten ist. Ein Rundgang mit Erklärtafeln führt zu den einzelnen Bauwerken.
Altmühltal
Das Altmühltal, nicht weit von Ingolstadt, ist eine Flusslandschaft mit Felsen, bewaldeten Bergrücken und sonnigen Talhängen. Es gibt kilometerlange Rad- und Wanderwege, Flussschwimmbäder und Kletterfelsen. Dazwischen Schlösser, Burgen und Kirchen. Berühmt ist die Region für ihren Fossilienreichtum. Über 900 verschiedene Tier- und Pflanzenarten aus Urzeiten wurden hier bereits entdeckt.