#DeutschlandWaehlt: Stimmen aus Dresden
Wie stehen die Menschen in der sächsischen Landeshauptstadt zur Anti-Islam-Bewegung Pegida, der rechtspopulistischen AfD und der Bundestagswahl im September? DW-Reporter haben nachgefragt.
Der Integrationshelfer
"Es ist wichtig, wählen zu gehen, denn es ist ein hohes Gut in einer Demokratie zu leben und wählen zu können", sagt Markus Degenkolb, Geschäftsführer des Ausländerrats Dresden. "Ich glaube, dass es ein positiver Nebeneffekt von Pegida war, dass die Menschen sich in Dresden wieder mehr für Politik interessieren."
Die AfD-Politikerin
"Ich war absolut kein politisch aktiver Mensch, aber als Frau Merkel uns erzählt hat: 'Die Euro-Rettung ist alternativlos', da kam mir die Partei AfD recht", sagt Kirsten Muster, die für die AfD im sächsischen Landtag sitzt. "Die Auseinandersetzung mit der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und Abtrennung zwischen Asyl und Einwanderung: Das waren alles Themen, die mich interessiert haben."
Der Engagierte gegen Rechts
"Wenn man behauptet, Menschen sind nicht gleichwertig, wenn sie an unterschiedlichen Orten geboren wurden, dann ist für mich eine Grenze überschritten", sagt Michael Nattke. Er engagiert sich gegen rechte Gewalt. "Ein AfD-Abgeordneter wird niemanden zusammenschlagen, aber dadurch, dass er darüber spricht, dass Leute hier nicht hingehören, motiviert er diejenigen, die zuschlagen, es zu tun."
Der AfD-Sympathisant
"Ich habe in einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete gearbeitet. Aber meine Perspektive hat das nicht geändert. Wir müssen die Leute ordentlich behandeln, das ist klar", sagt Michel Honauer, der vielleicht die AfD wählen will. "Aber die Leute müssen auch akzeptieren, dass sie hier Gäste sind. Aber das machen die nicht. Ich stelle mich dann hin und verteidige, was ich liebe. Fertig."
Die Einheimische
"Es wird bunter, man sieht das auch an den Kindern, die hier spielen", sagt Carmen über die Menschen in der Plattenbausiedlung Dresden-Strehlen. "Es ist eine Bereicherung - für manche aber nicht. Es gibt viele, die sich beschweren und nachts Parolen rufen. Pegida schadet. Die Geschäfte in der Stadt machen alle Miese. Das sehen die Politiker nicht. Warum nicht?"