Diamanten: Fluch und Segen für Afrika
7,7 Millionen Dollar, so das Gebot für einen ganz besonderen Diamanten: Die Regierung in Sierra Leone hatte ihn als Spende erhalten, das Gebot war ihr zu niedrig. Wir nehmen die größten Steine Afrikas unter die Lupe.
Ein Segen für Sierra Leone?
Von Beruf ist Emmanuel Momoh Pastor - in seiner Freizeit schürft er in Minen. Im März findet er einen 706 Karäter und übergibt ihn der Regierung, damit der Erlös der Allgemeinheit zugute komme. Bei einer Auktion erreichte der Stein nun ein Höchstgebot von 7,7 Millionen Dollar - zu wenig findet Freetown und will den kostbaren Stein in den kommenden Wochen erneut in Belgien versteigern lassen.
Der Stern von Sierra Leone
1972 tauchte in Sierra Leone schon einmal ein Riesendiamant auf: Der "Stern von Sierra Leone" hatte ein Rohgewicht von 969 Karat und wurde in 17 Steine aufgeteilt. Trotz seiner Bodenschätze belegt Sierra Leone einen der letzten Plätze des UN-Entwicklungsindex. Zudem finanzierte der illegale Handel mit Diamanten den jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit, bei dem Zehntausende ums Leben kamen.
Botswana: Wo die dicken Klunker liegen
Wenn es um Größe und Wert der Steine geht, ist Botswana längst Spitzenreiter. "Lesedi La Rona", auf Deutsch "unser Licht", hat mit 1111 Karat die Größe eines Tennisballs und ist der zweitgrößte Edelstein, der jemals aus der Erde gegraben wurde. 2015 wurde er mit Röntgentechnik aufgespürt. Der Einsatz hat sich gelohnt: In der gleichen Mine wurden wenig später zwei weitere Hochkaräter geborgen.
Der teuerste Stein der Welt kommt aus Südafrika
Im April wurde der "Pink Star" für die Rekordsumme von 71,2 Millionen Dollar verkauft. Der 132,5 Karäter stammt aus Südafrika. Zwei Jahre hat der Schliff gedauert - herausgekommen ist mit 59,6 Karat der größte und edelste, pinkfarbene Diamant der Welt. 2013 wurde er schon einmal versteigert. Damals hatte sich der Käufer mit 83 Millionen Dollar übernommen und musste den Stein zurückgeben.
Diamonds are a girl's best friend
Schauspielerin Elizabeth Taylor war bekannt für ihre Liebe zu den "funkelnden Verführern". Nach ihrem Tod 2011 kamen die "Kronjuwelen Hollywoods" bei Christie's für fast 140 Millionen Dollar unter den Hammer. Diamantenhändler klagten lange über einen Preisverfall. Doch seit letztem Jahr steigen Preis und Nachfrage bei Rohdiamanten wieder - und auch die Hoffnung vieler afrikanischer Schürfer.
Alles andere als Glamour und Luxus
Mit Schaufeln und bloßen Händen graben Schürfer in Simbabwe nach den wertvollen Edelsteinen - immer auf der Suche nach dem Stein, der sie aus der Armut holen könnte. Zu den wirklich großen Funden kommt es allerdings meist in industriell betriebenen Minen, wo Maschinen große Mengen Erz nach Diamanten durchsieben.