Die 10.000-Euro-Frisur des französischen Präsidenten
13. Juli 2016Davon können viele Frauen nur träumen: Sich für fast 10.000 Euro - jeden Monat - beim Friseur so richtig verwöhnen lassen. Für den französischen Präsidenten François Hollande ist das Alltag. 9895 Euro Gehalt pro Monat zahlt er seinem Friseur, wie die französische Enthüllungszeitung "Le Canard Enchaîné" berichtet. Sie berief sich auf den Arbeitsvertrag des Mannes hinter der Frisur von Hollande, Olivier B. Nach Angaben des Blattes bestätigte der Élyséepalast die Information.
Traumjob Friseur?
Damit verdient Olivier B. nicht nur weit mehr als jeder Durchschnittsfriseur. Er bekommt auch fast so viel wie ein Minister in Frankreich, der 9940 Euro brutto monatlich erhält. Darüber hinaus soll er noch eine Art "Wohngeld" und "familienbezogene Leistungen erhalten".
Ist denn die gar nicht so üppige Haarpracht des Präsidenten so viel Steuergeld wert, mag sich manch einer fragen. Ja, sagt der Élyséepalast - und verweist auf die langen Arbeitszeiten von Olivier B. Dieser frisiere Hollande jeden Morgen sowie erneut vor jeder öffentlichen Äußerung, falls nötig auch am Wochenende. Auch bei Reisen des Staatschefs mit mindestens einer Übernachtung ist der Friseur laut dem Artikel dabei. "Er steht dem Präsidenten 24 Stunden am Tag zur Verfügung, er lässt sich niemals durch Aushilfen vertreten", sagte seine Anwältin dem Wochenblatt.
Ein Leben ganz den Präsidenten-Haaren gewidmet
Seinen Pariser Salon habe der Friseur wegen der Rundum-Pflege der Präsidentenhaare schließen müssen. Der 2012 geschlossene Vertrag mit dem Élyséepalast gilt dem veröffentlichten Auszug zufolge für die Dauer von Hollandes Amtszeit. Er verpflichte den Friseur zu strenger Verschwiegenheit über "die von ihm ausgeführten Arbeiten" und die dabei erlangten Informationen, auch nach Ende des Vertrags...
Die Franzosen sehen das Ganze eher gelassen – und machen sich bei Twitter unter anderem unter dem hashtag #link:https://twitter.com/hashtag/coiffeurGate:#Coiffeurgate# über die haarigen Enthüllungen lustig. Auch Ratschläge für Steuerzahler sind schon dabei: So sollten die Franzosen doch 2017 lieber einen Glatzköpfigen zum Präsidenten wählen, wie Alan Juppé – Steuernsparen leicht gemacht.
chr/fab (dpa, afp)