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Steigende Corona-Zahlen - das musst Du wissen!

21. Dezember 2023

Immer mehr Menschen infizieren sich mit der COVID-Subvariante JN.1. Aber es gibt Möglichkeiten, sich selbst, seine Familie und die Allgemeinheit während der Feiertage zu schützen.

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Da viele über die Feiertage verreisen, wird sich die COVID-19-Variante JN.1 vermutlich verbreitenBild: JENNIFER LORENZINI/REUTERS

Mit der bevorstehenden Weihnachtszeit und den kälteren Wintermonaten in der nördlichen Hemisphäre ist wieder die Zeit für COVID gekommen. Eigentlich aber hat uns COVID nie wirklich verlassen.

"Die Urlaubszeit, in der viele Menschen reisen, ist wahrscheinlich ein zusätzlicher Faktor für die Übertragung von COVID-19 sein", sagt Rajib Dasgupta, Epidemiologe an der Jawaharlal Nehru University, Indien.

Die Variante, die vor allem Anlass zur Sorge gibt, ist jetzt JN.1. Es ist eine Untervariante von Omicron - eine der häufigsten Formen von SARS-CoV-2, dem Virus, das COVID verursacht.

Die Zahl der JN.1-Infektionen nimmt in vielen Ländern zu. Das Gesamtrisiko für die Bevölkerung wird jedoch als gering eingeschätzt. Und die vorhandenen Impfstoffe bieten weiterhin Schutz, heißt es in einer aktuelle Stellungnahme der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Wo steigen die COVID-19-Zahlen?

In Deutschland hat es einen Anstieg der Krankenhausaufenthalte aufgrund von COVID-19-Fällen gegeben, die im Zusammenhang mit der Subvariante JN.1 stehen. Offiziellen Statistiken zufolge waren in Deutschland bis zum 20. Dezember 302.100 Menschen mit JN.1 infiziert, das ist ein Anstieg um 195.000 Fälle gegenüber dem 20. November und um 110.000 Fälle gegenüber dem 20. Oktober dieses Jahres.

Dasgupta merkte an, dass auch in Indien ein Anstieg der Fälle zu verzeichnen sei, insbesondere in den Bundesstaaten Kerala und Karnataka, wo die Behörden die Überwachung der Krankheit intensiviert haben und den Menschen raten, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Ziyad Al-Aly, Experte für öffentliche Gesundheit an der Washington University in St. Louis, sagte, dass die Krankheit nicht nur in Deutschland und Indien auftritt.

"Die Situation wird immer besorgniserregender. [JN.1] scheint sich fast überall auf der Welt durchzusetzen", so Al-Aly. "In Singapur sind die Zahlen wirklich hoch. Auch in den USA nehmen die Fälle und die Zahl an Krankenhausaufenthalten zu."

Wie werden die COVID-19-Infektionen erfasst?

Die tatsächlichen COVID-19-Infektionsraten sind wahrscheinlich höher als die gemeldeten, da es keine umfassenden Tests gibt.

Die meisten Länder haben die systematische Meldung von COVID-19-Testergebnissen Ende 2022 bzw. Anfang 2023 eingestellt, und es werden ohnehin mittlerweile weniger Menschen getestet. Daher ist es schwierig, die tatsächlichen COVID-19-Zahlen weltweit zu erfassen.

Die wichtigste Datenquelle ist jetzt die Abwasserüberwachung. "Es ist keine ideale Methode, aber es ist ein ziemlich guter Indikator dafür, wie viele Viren in der jeweiligen Gemeinde zirkulieren", so Al-Aly. Diese Überwachung der Abwässer kann zwar nicht die individuellen COVID-Zahlen testen oder anzeigen, wer infiziert ist, aber Experten des öffentlichen Gesundheitswesens können diese Daten nutzen, um die Viruslast zu verfolgen und ein allgemeines Risikoniveau vorherzusagen.

Eine weitere Möglichkeit für die Regierungen, COVID-19-Infektionen nachzugehen, ist die Zahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund des Virus. So können zumindest die schwersten Fälle erfasst werden.

"Die Erfassung von Daten sowohl aus Abwasseranalysen als auch aus Krankenhauseinweisungen liefert äußerst aufschlussreiche Informationen. Wir haben vor einigen Wochen einen Anstieg der COVID-Fälle im Abwasser und zwei Wochen später eine höhere Zahl von Krankenhauseinweisungen festgestellt. Es funktioniert also", sagt Al-Aly.

Wie kann ich mich vor COVID-19 schützen?

Eines der wichtigsten Dinge, die man tun kann, ist sich regelmäßig impfen zu lassen, so der Gesundheitsexperte Al-Aly. "Es ist sehr wichtig, den Impfstoff aufzufrischen und sich auch gegen andere Infektionserreger wie Grippe und RSV impfen zu lassen, wenn man dafür in Frage kommt", so Al-Aly. Die gute Nachricht sei, dass die neueste Generation von Impfstoffen gegen die Subvariante JN.1 wirksam sei.

Allerdings, räumt Dasgupta ein, seien Auffrischungsimpfungen nicht überall auf der Welt verfügbar. "Indien hat die Auffrischungsimpfungen eingestellt. Und in der Tat ist die Zahl der dritten Auffrischungsdosis weit hinter den ersten beiden Dosen zurückgeblieben."

Die WHO empfiehlt, in der Öffentlichkeit eine Maske zu tragen oder gesellschaftliche Zusammenkünfte zu meiden, wenn man sich krank fühlt. Das könne dazu beitragen, die Verbreitung des Virus zu verringern.

Und wenn ich positiv auf COVID-19 getestet wurde?

"Das erste, was Sie tun sollten, wenn Sie positiv getestet wurden, ist zu sehen, ob Sie für antivirale Medikamente in Frage kommen. Wir wissen, dass antivirale Medikamente auch das Risiko einer schweren Erkrankung verringern, d. h. das Risiko eines Krankenhausaufenthalts und auch das Risiko einer langen COVID-Erkrankung", so Al-Aly.

Antivirale Medikamente sind besonders gut geeignet und wirksam bei Menschen, bei denen ein Risiko für einen schweren Verlauf einer COVID-Infektion besteht. Dazu gehören ältere Erwachsene, immungeschwächte Personen und Menschen mit Herz- oder Lungenkrankheiten. 

"Und natürlich sollten Sie sich isolieren", rät Al-Aly. "Sie wollen das Virus ja nicht übertragen. Gehen Sie also nicht zur Weihnachtsfeier. Arbeiten Sie von zu Hause aus, oder arbeiten Sie gar nicht. Es sind dieselben Maßnahmen wie zu Beginn [der Pandemie] und solche, die einem der gesunde Menschenverstand vorgibt."

Was rät die Weltgesundheitsorganisation?

Um Infektionen und schweren Erkrankungen vorzubeugen, rät die WHO:

- in überfüllten, geschlossenen Räumen eine Maske tragen

- beim Husten oder Niesen den Mund und die Nase bedecken

- regelmäßig die Hände waschen

- die COVID- und Grippeschutzimpfungen auffrischen (insbesondere gefährdete Personen)

- bei Krankheit zu Hause bleiben

- testen Sie sich , wenn Sie Symptome haben

 

Der Artikel ist ursprünglich auf Englisch erschienen.