Die Kirschblüte in Bonn ist da!
Facebook, Lonely Planet und Instagram haben die Kirschblüte in Bonn international bekannt gemacht. Damit es in Zeiten von Corona keine Menschenansammlung unter den Zweigen gibt, liefern wir die Blüte digital nach Hause.
Virenfreie Blütenpracht
Die Kirschblüte in Bonn ist weltweit bekannt und seit Jahren ein Touristenmagnet. Damit es in Zeiten von Corona keine Menschenansammlung unter den Zweigen gibt, liefern wir die Blütenpracht digital ins Homeoffice oder auf die heimische Couch. Die Straßen in der Bonner Altstadt sind für Neugierige vorsichtshalber seit dem 8. April gesperrt.
#StayHome
Spektakuläre Blütenbilder, via Instagram und Facebook um den Globus geschickt, lockten in den vergangenen Jahren Zehntausende Besucher aus aller Welt nach Bonn. Wegen der Corona-Pandemie hatte die Stadt Bonn Besucher und Touristen explizit darum gebeten, der Kirschblüte dieses Jahr fernzubleiben. Da das bislang wenig geholfen hat, wird die Altstadt jetzt abgesperrt.
Ein Selfie - aber nur zu zweit
Anfangs schienen sich viele Besucher noch daran zu halten. Diejenigen, die dennoch vorbeikamen, um das Naturwunder zu bestaunen, hielten augenscheinlich den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen ein und posierten lediglich zu zweit oder mit der Familie für ein schnelles Selfie - so wie es nach dem Kontaktverbot im Bundesland Nordrhein-Westfalen erlaubt ist.
Kontrolle unter Blütenzweigen
Darauf, dass sich keine Menschenansammlungen bilden, hat das Ordnungsamt der Stadt Bonn ein strenges Auge. Unter den Blütenzweigen patrouillierten die vergangenen Tage Mitarbeiter in gelben Warnwesten. Sie hielten sich bereit, um größere Gruppen gegebenenfalls schnell aufzulösen.
Ein Traum in Rosa
Der Facebook-Account "Places to See Before You Die" machte das lokale Ereignis 2012 zum internationalen Spektakel. Der Reiseführer Lonely Planet empfahl Bonn für das Jahr 2020 - vor Ausbruch der Corona-Pandemie - als eine von zehn "Top Cities". Die Bonner Kirschblüte sei ein "Traum in Rosa".
Kirschblüten-Hotspot: Bonner Altstadt
Besonders prachtvoll blühen die knapp 60 japanischen Nelkenkirschen der Sorte "Kazan". Rund 300 Zierkirschen-Bäume stehen insgesamt in der Bonner Altstadt. An diesen sonnig-warmen Frühlingstagen präsentieren sie sich in einem rosa Farbrausch.
Ein Viertel blüht auf
Die Stadt Bonn hatte Ende der 1980er Jahre viele der inzwischen haushohen Zierkirschbäume gepflanzt, um das einst graue Handwerkerviertel zu verschönern. Dass es gerade Kirschbäume geworden sind, war Zufall - eigentlich sollte Weißdorn gepflanzt werden. Der Bestand war aber eingegangen.
Dieses Jahr ist alles anders
Flankiert wird die Bonner Kirschblüte normalerweise nicht nur von den teils prunkvoll gestalteten Altbau-Fassaden, sondern auch von einem Flohmarkt, einem Fotowettbewerb, geführten Touren und dem Verkauf von Kirschblüteneis, Kirschkuchen und Kirschbier. Doch dieses Jahr fällt das alles aus.
Absage der Kirschblüten-Events
Nicht nur in Bonn wurden die Kirschblüten-Aktivitäten wegen der Corona-Pandemie gestrichen. Auch in Japan wurden mehrere berühmte Kirschblüten-Feste abgesagt, die in den Städten Tokio und Osaka sonst jährlich Millionen von Menschen anlocken.
Wandel und Vergänglichkeit
Das Betrachten der Kirschblüte, der "Sakura", nennt man in Japan "Hanami". Für die Asiaten kündigt die Kirschblüte einen Wandel an. Sie erinnert aber auch an die Vergänglichkeit des Lebens. Auch die Zierkirschen in Bonn werden demnächst verblühen. Der Traum in Rosa dauert maximal 14 Tage.
Alles hat ein Ende
Die Bonner Zierkirschen werden rund 40 Jahre alt. Die alten Baumbestände und vor allem deren Baumstämme - wie hier zu sehen - nehmen manchmal skulpturale Formen an. Für viele dieser alten Exemplare ist die Zeit allerdings bald um. Sie werden morsch und von Pilzen befallen.
Hanami in Bonn
Doch die Stadt Bonn hat längst vorgesorgt und pflanzt sukzessive neue junge Kirschbäume. "Hanami" in Bonn steht also in den kommenden Jahren nichts im Wege - dann hoffentlich ohne Coronavirus. Autorin: Laura Döing