Die seltsame Gier nach Tierprodukten
Die Palette reicht weit, von Parfüm bis zu Schmuck. Menschen haben seit jeher Produkte von Tieren benutzt. Ohne dass es eine Notwendigkeit gegeben hätte. Für unseren Bedarf haben wir manche Arten beinahe ausgerottet.
Ein antiquiertes Statussymbol
Dass es eine große und verheerende Nachfrage nach Elfenbein und dem Horn von Nashörnern gibt, ist bekannt. Aber es gibt noch andere Tiere, die wegen ihrer Teile getötet und misshandelt werden. Bären zum Beispiel. Sie werden wegen ihrer Galle gejagt. Aber auch ihre Tatzen sind begehrt, als Delikatesse in Asien.
Hast du da Schildkrötenpanzer im Haar?
Die Verwendung von Schildkrötenpanzern hat eine jahrhundertelange Tradition. Schmuck wurde daraus gemacht, Haarspangen oder Kämme. Obwohl die Karettschildkröte, von der diese Produkte kommen, offiziell als "Kritisch gefährdet" gelistet ist und der Handel mit Schildpatt seit 1973 verboten ist, werden weltweit weiter Produkte daraus hergestellt.
Tigerknochen-Wein gefällig?
Tiger sind gefragt, nicht nur wegen ihrer Felle, die in bestimmten chinesischen Kreisen als Statussymbol auf dem Fußboden liegen. Auch die Knochen wecken seltsame Bedürfnisse. Aus ihnen wird eine Art Wein hergestellt, der gegen Rheuma und Impotenz helfen soll. Einem Bericht der "Environmental Investigation Agency" aus London zufolge, landet Tiger auch als "sauté tiger meat" in Restaurants in Laos.
Todesurteil Haifischflossen-Suppe
Suppe aus Haifischflossen gilt in Teilen Asiens als Delikatesse. Die Suppe ist vor allem dickflüssig, hat aber keinen besonderen Geschmack. Deshalb wird oft Hühnerbrühe zugegeben. Wird Haien die Flosse abgeschnitten, können sie nicht mehr schwimmen. Weil es für ihr Fleisch keine Verwendung gibt, wirft man die verstümmelten Tiere zurück ins Wasser, wo sie langsam verenden.
Echtes Leopardenmuster
Wie Tiger werden auch Leoparden für ihr Fell gejagt. Daraus wird dann in Zentralasien, Osteuropa und Russland Kleidung hergestellt. Ihre Knochen werden, wieder ähnlich Tigern, in der traditionellen Medizin verwendet. In einigen Fällen werden Leoparden auch für private Sammlungen gefangen. 4000 von ihnen, schätzt man, leben noch in der freien Wildbahn.
Ein Stück Gorilla an der Wand
Gorillas werden für ihr Fleisch gejagt, das teurer verkauft werden kann, als übliches Buschfleisch. Es gibt aber auch Berichte darüber, dass die bedrohte Art Opfer von Trophäenjägern wird. Das Tier wird getötet, in Teile zerlegt und an vermögende Sammler verkauft.
Animalischer Geruch
Das Moschustier ist unter Wilderern wegen seiner Duftdrüsen, auch Moschuskapseln genannt, begehrt. Sie werden bei der Herstellung von Parfüm verwendet. Zwar kann man die Drüsen auch entfernen, ohne das Tier zu töten. Trotzdem schlachten die Wilderer es oft ab. Die Tiere sind eigentlich über das "Übereinkommen über den internationalen Handel" (CITES) geschützt. Der Handel geht trotzdem weiter.
Um Feder und Horn
Wilderer stellen den Nashornvögeln vor allem wegen ihrer Federn nach, bringen sie aber auch als Haustier auf den Markt. Einige Vertreter dieser Vogelfamilie werden wegen der Hörner, denen sie ihren Namen verdanken, eingefangen. Wie aus Elfenbein werden aus dem Vogelhorn auch kleine Figuren, Gürtelschnallen oder anderer Tand geschnitzt.