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Die stillen Heldinnen - Frauen in Kamerun

2. März 2010

Die Situation von Frauen in Kamerun steht im Mittelpunkt des Weltgebetstags am 5. März. Das diesjährige Motto lautet "Alles, was Atem hat, lobe Gott".

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Erdnuss-Verkäuferin in der Hauptstadt Kameruns, Yaoundé. (Foto: Jürgen Hanefeld)
Erdnuss-Verkäuferin in KamerunBild: Jürgen Hanefeld

In Kamerun regieren Männer - die Arbeit erledigen die Frauen. Das ist zwar verkürzt dargestellt, hat aber einen wahren Kern. Die Durchschnitts-Kamerunerin kennt kaum eine Minute Freizeit: Sie schuftet in den Feldern, bietet auf dem Markt ihre Waren an, zieht die Kinder groß - und führt auch noch den Haushalt. Anerkennung bekommt sie dafür viel zu selten. Wie in vielen Ländern Afrikas herrscht auch in Kamerun eine patriarchalische Gesellschaft.

Geplagt von Armut und Korruption

Deshalb leiden auch vor allem die Frauen darunter, dass das Land in Zentralafrika von Armut und Korruption geplagt wird. Obwohl reich an Bodenschätzen wie Erdöl, leben viele Menschen in Not. Kamerun und vor allem die Situation der Frauen stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt des Weltgebetstags am 5. März. Christinnen in Kamerun erstellten die Gottesdienstordnung für die weltweiten Gebetstagstreffen. Die bei den Gottesdiensten gesammelten Kollekten sollen vorrangig nach Kamerun gehen.

Überlebensgroße betende Hände beherrschen den Campus der vom Pfingstler Oral Roberts gegründeten Universität in Tusla im US-Bundesstaat Oklahoma. (Aufnahme von 2000) Copyright: picture alliance/dpa
Betende Hände auf dem Campus der Universität in Tusla, OklahomaBild: picture alliance/dpa

Fröhliche Gottedienste

"Die Menschen in Kamerun haben kein einfaches Leben", sagte Iris Pupak vom Deutschen Weltgebetstagskomitee. Dennoch seien Gottesdienste dort viel fröhlicher als in Deutschland. "Wenn wir so leben müssten, wären wir in der Kirche kollektiv depressiv." Die Lage der Menschen in dem afrikanischen Land werde durch die allgegenwärtige Korruption erschwert, auch sei Kamerun kein Rechtsstaat. Die Menschen hätten jedoch ein hohes Maß an Kreativität entwickelt, um mit den widrigen Alltagsbedingungen zurechtzukommen.

Gerade Frauen würden aber nach wie vor oft Opfer von Gewalt. Genitalverstümmelungen seien in Kamerun noch immer verbreitet, sagte Pupak. In Teilen des Landes würden Witwen bis heute vom Clan ihres Mannes verstoßen und verlören dadurch ihre komplette Lebensgrundlage.

Hilfe für Frauen

Das Deutsche Weltgebetstagskomitee hilft bereits seit 1975 Frauenprojekten in dem Land mit Spendengeldern, unter den Partnern sind auch Initiativen zur Überwindung von Gewalt gegen Frauen. Frauen aus Deutschland beteiligen sich seit 1949 in größerem Umfang an der Gebetstags-Bewegung, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Nordamerika entstanden war. Seit einigen Jahren werden ausdrücklich auch Männer zu den Weltgebetstags-Gottesdiensten eingeladen.

Gottesdienst in Peking
Der Weltgebetstag der Frauen wird in 170 Ländern begangen.Bild: AP

Der Weltgebetstag findet jeweils am ersten Freitag im März statt und ist jedes Jahr einem anderen Land gewidmet. Er gilt als weltweit größte ökumenische Initiative christlicher Laien. Mit den Kollekten des Weltgebetstags werden Frauenprojekte in Entwicklungsländern und in Osteuropa unterstützt. Weltgebetstagsland im Jahr 2011 wird Chile sein.

Autorin: Klaudia Pape (kna, epd)

Redaktion: Katrin Ogunsade