Arme Superreiche
13. Oktober 2016Im sogenannten "Billionaires Report" widmen sich die Schweizer Grossbank UBS und die Unternehmensberater von PwC ihrer besonders wohlhabenden Klientel. Weltweit gab es im letzten 1.397 Milliardäre. Der Durchschnittsmilliardär hatte ein Vermögen von nur 3,7 Milliarden US-Dollar. "Nur", weil das im Jahr zuvor noch mehr war. Das Gesamtvermögen aller Superreichen sank nämlich um 300 Milliarden Dollar auf 5,1 Billionen Dollar.
Das gab es seit zwei Jahrzehnten nicht mehr, stellt die Studie von UBS und PwC fest und formuliert: "Nach mehr als 20 Jahren nie da gewesener Schöpfung von Reichtum ist das Zweite Goldene Zeitalter zum Halt gekommen". Zur Begründung verweist der Bericht unter anderem auf fallende Rohstoffpreise und steigenden Dollar.
Altes Geld in Europa
Richtig bitter hat es 36 frühere Milliardäre aus den USA erwischt, die gehören nämlich nicht mehr zu den Reichsten der Reichen. Dafür kommt in China mittlerweile alle drei Tage ein neuer Milliardär dazu. Ganz alte Milliardärsfamilien gibt es dagegen vor allem in Europa. Mehr als die Hälfte der europäischen Superreichen kommt aus Familien mit einem Milliardär in der Generation vor ihnen.
Viele dieser ganz Reichen werden ihr Vermögen selbst weitervererben. Der Bericht rechnet vor, dass weniger als 500 Vermögende ihren Reichtum innerhalb von zwei Jahrzehnten an ihre Erben weiterreichen werden. Dabei geht es um mehr als 2,1 Billionen Dollar. Das entspricht dem Wert der gesamten Volkswirtschaft Indiens. Dort leben 1,25 Milliarden Menschen.
ar/ul (rtr, UBS)