Die Themen des US-Wahlkampfs

Kaum ein Gesetz steht so stark für den Konflikt zwischen Demokraten und Republikanern. Präsident Obama führte die obligatorische Krankenversicherung für alle ein. Viele demokratische Präsidentschaftsbewerber würden die so genannte Obamacare sogar noch ausweiten. Für die meisten Republikaner dagegen ist die Reform ein rotes Tuch, sie würden das Gesetz gerne umgehend wieder abschaffen.

Der Anschlag von San Bernardino mit 14 Toten hat der Debatte um die innere Sicherheit und den Kampf gegen den Terrorismus neue Nahrung gegeben. Besonders die Republikaner werfen Präsident Obama Schwäche vor. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump forderte sogar ein Einreiseverbot für Muslime.

Auch Mexikaner will Trump nicht im Land haben. Am liebsten würde er einen Zaun an der Grenze zum südlichen Nachbarn errichten lassen. Andere Kandidaten sind liberaler, sie wollen mit einem neuen Einwanderungsgesetz den rund 11 Millionen illegal im Land lebenden Einwanderern eine Perspektive geben. Ein wichtiges Thema, angesichts des großen Wählerpotentials der so genannten Hispanics.

Das rassistische Attentat in einer Kirche in Charleston, die Schießerei in der Sandy Hook Grundschule oder der Amoklauf in Aurora - nahezu täglich sterben Menschen in den USA durch Massenschießereien. Präsident Obama versucht zum Ende seiner Amtszeit das Waffenrecht zu reformieren. Das Thema polarisiert im Wahlkampf: Für viele Amerikaner kommt eine Verschärfung der Waffengesetze nicht in Frage.

Es ist ein ewiger Streit in den USA: Pro Choice oder Pro Life – für oder gegen Abtreibung. Besonders im konservativen, religiösen Amerika gilt Abtreibung als schwere Sünde. Die meisten republikanischen Kandidaten sprechen sich gegen Abtreibung aus. Die Pro-Choice-Bewegung hingegen pocht auf das Selbstbestimmungsrecht der Frau.

Das Vermögen in den USA ist extrem ungleich verteilt. Kalifornische Forscher berechneten, dass das reichste Prozent der Amerikaner soviel besitzt wie die ärmsten 90 Prozent. Ein Sozialstaat a la Europa werden die USA wohl nicht. Jedoch bezeichnet sich mit dem Demokraten Bernie Sanders ein Präsidentschaftsanwärter als demokratischer Sozialist – eigentlich ein schmutziges Wort in der US-Politik.