Die Weltmeister sind gelandet
15. Juli 2014Der Lufthansa Jumbo mit der deutschen Nationalelf ist auf dem Berliner Flughafen Tegel gelandet. Allerdings werden sich die Fußballfans vor dem Brandenburger Tor noch etwas gedulden müssen - die Weltmeister waren aus Brasilien mit einer fast zweistündigen Verspätung abgeflogen. Nun werden die 23 Nationalspieler plus Trainerstab erst gegen Mittag auf der Fanmeile erwartet. Grund für die Verspätung ist ein Lackkratzer an dem "Fanhansa Siegerflieger". Die Boeing 747-800 wurde beim Beladen vom letzten Gepäckwagen touchiert; aus Sicherheitsgründen musste der Lackschaden von Technikexperten zunächst überprüft werden.
Vor mehr als Hundertausend Fans sollen Bundestrainer Joachim Löw, Kapitän Philipp Lahm und die anderen Final-Helden zum ersten Mal seit 1990 den Weltpokal präsentieren. Auf dem Weg zum einstündigen Empfang wird sich das Team in einem offenen Truck zeigen. Zudem sollen sich die Spieler auf dem Pariser Platz in Berlins Gästebuch eintragen. Im Anschluss daran wird die Party auf der Hauptbühne vor dem Brandenburger Tor nah bei den Fans weitergehen - ein 30 Meter langer Laufsteg führt durch die Zuschauermenge.
Vor dem Abflug hatte Trainer Löw über den WM-Sieg dem TV-Sender Sky Sport News gesagt: "Das fühlt sich überragend gut an." Er sprach von "dem schönsten Moment in meinem Leben". Im ZDF betonte er: "Ich bin mehr als verliebt in dieses Team. Es ist eine tiefe Liebe." Mit Triumphgesängen waren die deutschen Spieler nach dem 1:0-Sieg gegen Argentinien am Sonntagabend in ihr Mannschaftshotel in Rio de Janeiro eingezogen. Von einem "Glücksgefühl für die Ewigkeit" erzählte Löw nach dem vierten WM-Titelgewinn durch das Tor von Mario Götze in der 113. Minute.
Aufarbeitung beim WM-Gastgeberland
In Brasilien werden indes die ersten Konsequenzen beim brasilianischen Fußball-Verband gezogen. Der Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari soll nach der Weltmeisterschaft im eigenen Land nicht weiter verpflichtet werden. Der brasilianische Verband CBF hat offiziell die Trennung vom 65-Jährigen bekannt gegeben. Mit Scolari wurde Brasilien 2002 Weltmeister.
In Sachen Ticketskandal hat es zudem eine weitere Entwicklung gegeben: Nach vier Tagen auf der Flucht hat sich der Hauptverdächtige der Justiz gestellt. Der Brite Ray Whelan, leitender Angestellter beim Ticketing-Vertragspartner Match Services des Weltfußballverbands Fifa, begab sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der Metropole Rio de Janeiro in die Obhut der Behörden. Der 64-Jährige gilt als Schlüsselfigur im Skandal um illegal verkaufte WM-Tickets.
zam/qu (afp/dpa/sid)