Diese Teams machen mit
Acht Mannschaften spielen in Russland um den Confed Cup. Neben Gastgeber Russland und Weltmeister Deutschland sind die Kontinental-Meister Australien, Neuseeland, Mexiko, Chile, Portugal und Kamerun mit dabei.
Gastgeber und Außenseiter
Bei großen Turnieren schnitt Russland zuletzt schlecht ab: 2006 und 2010 WM verpasst, 2014 Schluss in der Vorrunde. Auch bei den EM-Endrunden 2012 und 2016 ging es früh nach Hause. Beim Confed Cup geht es in Gruppe A gegen Neuseeland, Mexiko und Portugal. Die Erwartungen der Fans an das Team von Trainer Stanislaw Tschertschessow sind gering.
Ex-Torwart mit Bundesligaerfahrung
Auch den Trainer Russlands, Stanislaw Tschertschessow, kennt man in Deutschland. Der mittlerweile 53-Jährige stand zwischen 1993 und 1995 in 57 Bundesliga-Spielen für Dynamo Dresden im Tor. Für die UdSSR, die GUS und Russland bestritt er insgesamt 49 Länderspiele. Seit August 2016 ist er als Cheftrainer für die Sbornaja verantwortlich.
Endlich mal dabei
Während in Deutschland darüber diskutiert wird, ob der Confed Cup als zusätzliche Belastung wirklich Sinn macht, freut man sich in Neuseeland über die seltene Gelegenheit, sich mit großen Fußball-Nationen messen zu können. Der Ozeanienmeister träumt von einem ähnlichen Überraschungscoup wie beim 1:1 gegen Italien im Vorrundenspiel der WM 2010 in Südafrika.
Treffsicherer Anführer
Mannschaftskapitän und bester Torschütze der "All Whites" ist Stürmer Chris Wood. Der 25-Jährige, der zwischen 2013 und 2015 mit Leicester City Premier-League-Luft schnupperte, spielte in der abgelaufenen Saison für Leeds United in der Championship, der englischen 2. Liga. In 36 Spielen traf er 13-mal. Auch die Quote im Nationaldress stimmt: 42 Spiele, 18 Tore.
Der Beste der Welt
Ob Wood damit für Neuseeland das ist, was Cristiano Ronaldo für Portugal bedeutet? Möglich. Allerdings ist der amtierende Weltfußballer des Jahres noch einmal einige Klassen besser als sein Kapitänskollege aus Neuseeland. Ronaldo ist der Dreh- und Angelpunkt der portugiesischen Selecao. Weil man dem Superstar bei Real Madrid im Frühjahr einige Pausen gönnte, kommt er fit zum Confed Cup.
Nächster Titel im Blick?
Überhaupt reist der Europameister mit vollem Besteck nach Russland. Das Team von Trainer Fernando Santos hat alle Stars an Bord und darf sich berechtigte Hoffnungen machen, das Finale in Sankt Petersburg zu erreichen - und dort vielleicht sogar den nächsten Pokal in die Höhe stemmen zu dürfen. Allerdings steht gleich am Anfang die höchste Hürde: Auftaktgegner Mexiko.
Spielstark und giftig
Die mexikanische Mannschaft ist eine der stärksten im Teilnehmerfeld. Bei "El Tri" ist alles, was Rang und Namen hat, mit an Bord. Neben dem erfahrenen Guillermo Ochoa im Tor ragen vor allem die spielstarken Offensivkräfte heraus: Hirving Lozano, der in der Heimat für Pachuca spielt, und Carlos Vela von San Sebastian. Die "Altmeister" Rafael Marquez und Oribe Peralta sind meist nur noch Ersatz.
Rekordtorschütze
Herausragende Figur ist Chicharito, der Bayer Leverkusen nach zwei Jahren wohl verlassen wird. Die "kleine Erbse" ist seit einigen Tagen mit 47 Treffern im Nationaltrikot alleiniger Rekordtorschütze Mexikos. Sein bester Freund, Marco Fabian von Eintracht Frankfurt, der zweite Bundesliga-Spieler im Kader, soll Chicharito aus dem Mittelfeld mit Vorlagen füttern.
Vermeintlicher Favorit
In Gruppe B ist Deutschland - zumindest auf dem Papier - erster Anwärter auf den Gruppensieg. Allerdings sind nur drei Weltmeister von 2014 im Kader: Skhodran Mustafi, Matthias Ginter und Julian Draxler. Der harte Kern der Nationalelf bekam für den Confed Cup frei. Stattdessen ist eine große Zahl junger Hoffnungsträger, die auf sich aufmerksam machen sollen.
Testspiele auf hohem Niveau
Bundestrainer Joachim Löw (r.) war erst nicht besonders begeistert vom WM-Testturnier. Nach den beiden Spielen gegen Dänemark und San Marino freute er sich aber doch auf den Confed Cup: "Es ist eine willkommene Gelegenheit, um mehr Erfahrung zu sammeln und die Bedingungen vor Ort aufzusaugen. Und es bedeutet auch eine Horizont-Erweiterung für die Spieler."
Wie vor zwölf Jahren
Erster Gegner ist Australien - genau wie bei der letzten Confed-Cup-Teilnahme Deutschlands im Jahr 2005. Damals gab es ein unterhaltsames 4:3 für die DFB-Elf. Die "Socceroos" sind diesmal als Asienmeister qualifiziert. Auf Kapitän Mile Jedinak (r.) müssen sie verletzungsbedingt verzichten. Unter den fitten Spielern sind einige Europa-Legionäre, viele spielen aber auch in der heimischen Liga.
Letzter Mohikaner
So auch Tim Cahill, mit 37 Jahren der Senior im australischen Team. Der ehemalige Profi des FC Everton ist über Stationen in New York und China zum Ende seiner langen Karriere in Melbourne gelandet. Cahill stand schon beim Confed Cup 2005 auf dem Platz und spielte für Australien bei den WM-Turnieren 2006, 2010 und 2014.
Südamerikanische Doppelsieger
Das Team, das in der jüngsten Vergangenheit die größten Erfolge verzeichnen konnte, ist die Elf Chiles. 2015 und 2016 gewann "El Roja" die Copa America. Beide Male konnte Argentinien mit Superstar Lionel Messi in die Schranken verwiesen werden. Die Chilenen sind unangenehme Gegner. Sie sind ballsicher, strotzen vor Kraft und sind sich auch nicht zu schade, mal die härtere Gangart auszupacken.
König Arturo und Prinz Charles
Das Herz der chilenischen Elf schlägt im Mittelfeld und besteht aus den Bundesliga-Profis Arturo Vidal (o.) vom FC Bayern und Charles Aranguiz (u.l.) aus Leverkusen. Auch Angreifer Eduardo Vargas (u.r.) war mal in der Bundesliga aktiv, konnte sich bei der TSG Hoffenheim aber nicht durchsetzen. In der Nationalelf bildet er mit Alexis Sanchez vom FC Arsenal das Sturmduo.
Löwenjunge
Die große Glanzzeit der "unbezähmbaren Löwen" scheint vorbei - zumindest, was die Strahlkraft der Spielernamen und die ihrer Arbeitgeber angeht. Rekordtorschütze Samuel Eto'o hat aufgehört, die beiden "Deutschen" Eric Maxim Choupo-Mouting und Joel Matip sind in Russland nicht mit dabei. Viele der Kameruner spielen in Frankreich oder Belgien, einige in Ost- und Südosteuropa.
Aus der 2. Liga auf die Weltbühne
Die bekanntesten Spieler aus deutscher Sicht sind der ehemalige Stuttgarter Georges Mandjeck und Kaiserslauterns Stürmer Jacques Zoua (Foto). Beide waren im Frühjahr dabei, als Kamerun in Gabun den Afrika Cup gewann.