Doku über kenianischen Fotografen gewinnt beim Human Rights Film Festival
Das Human Rights Film Festival hatte in diesem Jahr das Motto "The Future is now". Die Filme handelten von der Klimakrise, Nachhaltigkeit und Frauen-Empowerment. Gewonnen hat die Doku "Softie".
"Softie"
Regisseur Sam Soko erzählt in seiner Dokumentation "Softie" die Geschichte des kenianischen Kriegsfotografen und Aktivisten Boniface Mwangi, der bei einer regionalen kenianischen Wahl kandidierte, um die politische Korruption und postkoloniales Stammesdenken zu beenden. Die Jury nannte den Film "herausragend". "Softie" lief als einer von zehn Filmen im Wettbewerb.
"Stop Filming Us"
Sind westliche Filmschaffende in der Lage, die Komplexität des Kongo wahrheitsgemäß wiederzugeben, oder zeigen sie nur stereotype Bilder von Krieg, Armut und Krankheit? Diese Frage stellt Joris Postema mit "Stop Filming Us". Er begleitete eine Gruppe junger Kongolesen, die gegen die einseitige westliche Berichterstattung ankämpft und ihre eigene Perspektive auf das Land zeigen will.
"Mrs. F."
Eine weitere Geschichte vom afrikanischen Kontinent erzählt "Mrs. F." von Chris van der Vorm. In Nigerias größtem Slum, Makoko, möchte Mrs. F. auf einer schwimmenden Bühne mit den Frauen der Community ihr Stück "Hear Word" aufführen, um ihnen in der von Gewalt geprägten Umgebung eine Stimme zu geben und sie zu ermutigen, sich zu verbünden. Wird es ihr trotz der patriarchalen Strukturen gelingen?
"In My Blood It Runs"
Der Film von Maya Newell entführt die Zuschauer nach Australien. Begleitet wird der 10-jährige Arrernte-Aborigine namens Dujuan, der sich bestens mit traditionellen Heilmethoden auskennt und drei Sprachen spricht - Fähigkeiten, die im westlich geprägten australischen Bildungssystem nicht gefragt sind. Der rebellierende Dujuan bekommt zunehmend Probleme mit dem Sozialamt und der Polizei.
"Máxima"
Seit jeher leben Máxima Acuña und ihre Familie auf ihrem eigenen abgelegenen Grundstück im Hochland Perus - es ist Heimat und Lebensgrundlage zugleich. Doch das Land soll einem milliardenschweren Bergbauprojekt weichen, weil es dort Gold geben soll. Trotz Einschüchterung, Gewalt und strafrechtlicher Verfolgung kämpft Máxima für den Erhalt ihres Landes. Claudia Sparrow begleitet sie dabei.
"Youth Unstoppable"
Mit 15 Jahren hat Slater Jewell-Kemker begonnen, die Welt-Jugend-Klimabewegung mit der Kamera zu begleiten - zu einem Zeitpunkt, als die Politik den jungen Menschen noch nicht zuhörte. Mehr als zehn Jahre später halten Jewell-Kemker und Greta Thunberg beim UN-Klimagipfel in Polen Reden. Ein Film über eine Generation, die entschlossen ist, eine Krise, die sie nicht verursacht hat, zu lösen.
"Radio Silence"
In Mexiko zahlen kritische JournalistInnen schon mal mit dem Tod. Carmen Aristegui spricht dennoch mutig die Wahrheit aus. 2015 deckt sie einen Korruptionsskandal auf, in den Präsident Calderòn verwickelt ist. Für die Regierung ist sie eine der gefährlichsten Stimmen Mexikos. Juliana Fanjuls "Radio Silence" zeichnet das Porträt einer entschlossenen Frau, die sich nicht zum Schweigen bringen lässt.
"Mai Khoi & The Dissidents"
Zunächst wurde sie als die "Lady Gaga Vietnams" gefeiert - auch von der kommunistischen Partei. Ihr jüngstes Album aber machte Mai Khoi zum politischen Flüchtling, weil sie darin Redefreiheit und Demokratie fordert. Joe Piscatella zeichnet die Karriere der Sängerin nach, die trotz Einschüchterungsversuchen immer mutigere Texte schreibt, am Ende jedoch aus ihrem Heimatland fliehen muss.
"Tiny Souls"
Geflohen sind auch sie: Die neunjährige Marwa und ihre Familie. Schon seit mehreren Jahren lebt Marwa im weltweit größten syrischen Flüchtlingslager im Libanon und wünscht sich nichts mehr, als wieder nach Hause zurückkehren zu können. Regisseurin Dina Naser hat die lebhafte und wissbegierige Marwa dort über mehrere Jahre begleitet und ihren Alltag, ihre Hoffnung und Widerstandskraft dokumentiert.
"Learning to Skateboard in a Warzone (If You're a Girl)"
Sie wollen Pilotin, Augenärztin und Lehrerin werden - gewagte Träume für afghanische Mädchen. Doch die jungen Skaterinnen von Kabul, die Carol Dysinger in ihrem Film porträtiert, werden dank des Sports immer selbstbewusster und streben nach einem selbstbestimmten Leben. Die Bilder der Mädchen, die mit Kopftuch waghalsige Tricks in der Halfpipe machen, zeigen Afghanistan in einem anderen Licht.