Dortmund und Leverkusen bleiben dran
23. Januar 2022Ob Köln, ob Berlin - Auswärtsspiele sind für den FC Bayern derzeit in der Bundesliga keine wirkliche Herausforderung. Bei der Hertha zeigten sich die Münchner am Sonntagabend wieder einmal in Meisterlaune. 1:4 (0:2) am Ende das Ergebnis aus Sicht der Gastgeber, die nicht einmal schlecht spielten, aber dieser Bayern-Elf nicht gewachsen waren. Bei den Treffern von Tolisso, Müller, Sané und Gnabry war unter anderem bemerkenswert, dass Rekordtorschütze Lewandowski diesmal nicht zum Zuge kam. Bemerkenswert außerdem, dass Joshua Kimmich nach dem Impf-Ärger und der Corona-Pause wieder zu alter Spielfreude zurückfindet. Und schließlich für das Protokoll bemerkenswert: Der Abstand auf die Verfolger beträgt wieder sechs Punkte.
Borussia Dortmunds Titelchancen haben sich am 20. Spieltag allerdings zumindest nicht verschlechtert. Der BVB setzte sich bei der TSG Hoffenheim mit 3:2 (1:1) durch. Erling Haaland brachte die Gäste nach fünf Minuten mit dem ersten Torschuss in Führung, in der Folge drückte zunächst nur noch die TSG. 11:1 Torschüsse zählten die Statistiker zur Halbzeit, es reichte aber nur zum Ausgleich durch Andrej Kramaric in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.
Auch nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Hoffenheim hatte die Chancen, Dortmund aber machte die Tore. Nationalspieler Marco Reus erzielte nach knapp einer Stunde die Führung, David Raum unterlief wenig später ein Eigentor zum 1:3. Mit zwei eigenen Torschüssen drei Tore - die Effektivität war das positivste am Dortmunder Auftritt. In der Schlussphase brachte Georginio Rutter noch einmal Spannung in der Partie, zum erneuten Ausgleich reichte es jedoch nicht mehr. Dortmund hat also zumindest vom Ergebnis her den Pokal-Schock gegen St. Pauliverdaut.
Leverkusener Rekord-Offensive
49 Saisontore nach 20 Spielen - so viele Treffer hatte Bayer Leverkusen in seiner Bundesliga-Historie noch nie erzielt. Beim 5:1 (2:0) über hoffnungslos unterlegene Augsburger wurde der Rekord aus der "Vizekusen"-Saison 2001/2002, als man jeweils Zweiter in der Bundesliga, im Pokal und in der Champions League geworden war, nun endlich gebrochen. Moussa Diaby mit seinen drei Toren war der Garant des Leverkusener Erfolges, Lucas Alario kam endlich zu seinem ersten Saisontreffer. Für die Leverkusener setzt sich die Serie fort: Auch im 24. Pflichtspiel gab's keine Niederlage gegen die Augsburger. Leverkusen festigt damit den dritten Tabellenplatz, Augsburg fällt auf den drittletzten zurück.
Stuttgart rutscht ab
Quasi im Gleichschritt mit den Augsburger taumelt der VfB Stuttgart in den Tabellenkeller. Nach dem 0:2 in Freiburg finden sich die Schwaben auf einem direkten Abstiegsrang wieder. Die Niederlage war durchaus verdient. In der Partie ist es zu einer kuriosen Auswechslung gekommen. Schiedsrichter Tobias Stieler konnte zur zweiten Halbzeit verletzungsbedingt nicht mehr weitermachen und musste durch Christian Dingert ersetzt werden. Stieler übernahm fortan dessen weniger laufintensive Rolle als vierter Offizieller.
Ganz unten hat Aufsteiger Greuther Fürth seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Gegen Mainz 05 gelang ein 2:1, die Fürther haben damit zwar immer noch neun Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, die Moral der Mannschaft scheint aber intakt.
Das kann man von Borussia Mönchengladbach momentan nicht behaupten. Auf das Pokal-Aus folgte nun die nächste Niederlage. Beim 1:2 im Heimspiel gegen Union Berlin glänzte Ex-Nationalspieler Max Kruse als zweifacher Torschütze.
Wieder Niederlage für Wolfsburg
In beim VfL Wolfsburg findet man weiterhin keinen Weg aus der Krise. Zwar legte die Elf von Trainer Florian Kohfeldt auswärts bei RB Leipzig wieder einen ordentlichen Auftritt hin; allerdings wurde man vor allem im letzten Drittel eines rustikalen Spiels in der Defensive anfällig. Und kassierte dann auch prompt zwei Treffer von Orban (76.) und Gvardiol (84.), die aus Wolfsburger Sicht nicht nötig gewesen wären. Am Ende ein verdienter 2:0 (0:0) Heimsieg für RB.
In einem umkämpften und spannenden Samstagabendspiel trennten sich der VfL Bochum und der 1. FC Köln leistungsgerecht mit 2:2 (1:2).
Am Freitagabend hatte Arminia Bielefeld seine Serie auf fünf ungeschlagene Bundesligaspiele ausgebaut. Bei Eintracht Frankfurt war der Österreicher Patrick Wimmer der Star des Spiels. Das erste Tor erzielte er selbst, für das zweite gab er per "Rabona"-Trick, also mit dem Schuss- hinter dem Standbein, die Vorlage per Flanke auf seinen Teamkollegen Alessandro Schöpf. Die Armina ist damit der große Sieger des Spieltags.
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Die Ergebnisse des 20. Spieltages:
Eintracht Frankfurt - Arminia Bielefeld 0:2 (0:2)
Tore: 0:1 Schöpf (5.), 0:2 Wimmer (27.)
Bayer Leverkusen - FC Augsburg 5:1 (2:0)
Tore: 1:0 1:0 Bellarabi (9.), 2:0, 3:1, 4:1 Diaby (24./65./69.), 2:1 Maier (62.), 5:1 Alario (81.)
Borussia Mönchengladbach - 1. FC Union Berlin 1:2 (1:1)
Tore: 0:1, 1:2 Kruse (18./HE/ 84.), 1:1 Kone (40.)
SC Freiburg - VfB Stuttgart 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Höfler (37.), 2:0 Schade (71.)
TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund 2:3 (1:1)
Tore: 0:1 Haaland (6.), 1:1 Kramaric (45.+1), 1:2 Reus (58.), 1:3 Raum (ET/66.), 2:3 Rutter (77.)
Greuther Fürth - FSV Mainz 05 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Dudziak (12.), 2:0 Bell (ET/66.), 2:1 Karim Onisiwo (90.+3)
VfL Bochum - 1. FC Köln 2:2 (1:2)
Tore: 1:0 Holtmann (25.), 1:1 Hübers (37.), 1:2 Modeste (45.), 2:2 Asano (70.)
RB Leipzig - VfL Wolfsburg 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Orban (76.), 2:0 Gvardiol (84.)
Hertha BSC - FC Bayern München 1:4 (0:2)
Tore: 0:1 Tolisso (25.), 0:2 Müller (45.), 0:3 Sané (75.), 0:4 Gnabry (79.), 1:4 Ekkelenkamp (80.)