Dos & Don'ts auf der Wiesn
"O'zapft is": Es ist wieder Zeit für das größte Volksfest der Welt - das Oktoberfest in München. Vieles ist erlaubt, aber nicht alles erwünscht. Einige Benimmregeln für Wiesn-Besucher.
Tanzen - ja, bitte!
Wer es auf die Wiesn geschafft hat, wird einfach mitgerissen von der Musik und der Gaudi. Es wird geschunkelt und getanzt. Dabei gilt ganz klar: Auf Bänken ja, auf Tischen nein. Wer’s trotzdem tut, riskiert einen Platzverweis. Und es wäre doch schade, wenn der erste Wiesn-Besuch so endet. Also lieber eine Etage tiefer schunkeln, auf der Bank.
Essen mitbringen - nein!
Wenn es auch in den bayerischen Biergärten durchaus üblich ist, seine eigene Brotzeit mitzubringen und mit einem frisch gezapften Bier zu genießen, ist das in den Wiesn-Zelten nicht erlaubt. Wer hier sein mitgebrachtes Essen verzehrt, ist schnell wieder draußen.
Hendl - ja, lecker!
Eine Maß Bier im Festzelt ist ein Muss auf der Wiesn. Dafür braucht es eine gute Grundlage. Wir empfehlen Hendl, also Hühnchen. Knusprig, fettig und unkompliziert mit den Fingern zu essen. Und damit im Anschluss der Bierkrug nicht aus den Händen flutscht, werden Reinigungstücher gleich mit dazu gereicht.
Abheben - jaaaaaa!
Konga, Skyfall, Toboggan oder Kettenkarussel - sie sind nur für eines da: für den ganz großen Spaß. Aber Moment: jeder Oktoberfest-Besucher sollte sich Gedanken über die Reihenfolge seiner Wiesn-Aktivitäten machen. Wir empfehlen: Erst Achterbahn und dann Hendl und Bier. Sonst haben die Fliehkräfte verheerende Auswirkungen auf den Magen.
Flirten - ja, aber Schleife beachten!
Bayerische Tracht ist intelligent. Wer sie zu tragen weiß, kann seiner Umgebung ganz klar mitteilen, ich bin schon "verbandelt" oder ich möchte gerne "anbandeln". Eine gebundene Schleife rechts bedeutet: ja, ich habe schon einen Freund. Schleife links heißt: ich möchte gern jemanden kennenlernen.
Bier trinken - ja, unbedingt!
Bier trinken auf der Wiesn ist Sport. Vor allem für die Oberarme. Das Bier kommt in Maßkrügen auf den Tisch. Ein Liter Bier will gestemmt werden. Aber richtig: Nur am Henkel greifen, nicht den ganzen Krug umfassen. Nix für schwache Handgelenke! Einige auf dem Foto müssen noch heben üben.
Zu viel Bier trinken - auf keinen Fall!
Angeheitert sein ist super, das gehört zur Wiesn-Gaudi dazu. Aber Koma-Trinken ist einfach nur hässlich. Menschen, die volltrunken über das Oktoberfest stolpern und ihren Mageninhalt in der Menge entleeren, verderben sich und anderen den Spaß am Feiern. Faustregel: nur so viel trinken, dass man sich hinterher an die Wiesn erinnern kann.
Wildpinkeln - nein, igitt!
Das Bier muss irgendwann auch wieder raus. Abgeschreckt von den langen Schlangen vor den öffentlichen Toiletten, nehmen viele eine Abkürzung und urinieren hinter den Zelten. NEIN! Würde man zuhause ja auch nicht machen, oder? Wer erwischt wird, muss bis zu 100 Euro Strafe berappen. Lieber sich rechtzeitig auf den Weg zum nächsten WC machen: Die Wiesn-Toiletten sind kostenlos.
Maßkrug klauen - nein, bloß nicht!
Zugegeben, es ist ein begehrtes Souvenir. Und so manch einer denkt sich, den Krug nehme ich mit. Jedes Jahr verschwinden so Tausende von Maßkrügen. Keine gute Idee: Einen Maßkrug klauen ist Diebstahl. Und das bedeutet Geldbuße! Also besser einen kaufen. Der ist mit einer bunten Plakette markiert - als ehrlich erworbener Maßkrug.
Platz freihalten - nein, sehr uncool!
So ein Tisch in den Bierzelten ist heiß begehrt. Die großen Zelte müssen besonders an Wochenenden regelmäßig wegen Überfüllung schließen, so groß ist der Andrang. Trotzdem: Niemals eine Bank besetzen und für Freunde freihalten. Bedienungen und Ordner sorgen ziemlich schnell dafür, dass die freien Plätze anderweitig verteilt werden.
Blankzieherinnen fotografieren - niemals!
Frauen in Feierlaune fotografieren ist okay. Damen knipsen, die sich zu fortgeschrittener Stunde spontan obenrum frei machen, ist nicht okay. Es wird von Blankzieherinnen gesprochen. Man geht davon aus, dass sie bei klarem Kopf keinen gesteigerten Wert darauf legen, dass ihr Wiesn-Strip im Netz um die Welt geht. Was im Zelt passiert, bleibt im Zelt. Basta.