Dress Code - das Spiel mit der Mode
Die Ausstellung "Dress Code" beleuchtet unser Spiel mit der Mode. Dafür zeigt die Bundeskunsthalle Entwürfe berühmter Modedesigner.
Sneaker, das neue Schuhwerk
Schon im Altertum gab es strenge Kleidervorschriften, die auch gesellschaftliche Ordnungen widerspiegelten. Das begann sich erst mit der Aufklärung um 1700 zu ändern. Nun drückte Kleidung auch individuelle Vorlieben aus. Sneaker, wie diese Designmodelle aus den 1980er-Jahren, verdrängten in den letzten Jahrzehnten das traditionelle Schuhwerk - sogar im Berufsleben.
Kariert ist Trumpf
Subkulturen bringen seit jeher eigene Mode-Codes hervor. Bekannte Filmgrößen wie Marlon Brando machten etwa die Biker-Jacke - wie in "The Wild One" (1953) - zum Symbol für Rebellentum. Karos gehörten zum Dress Code der Punks und fanden Eingang in das Ideenrepertoire der Modedesigner - wie dieses Karomuster in Jun Takahashi Jacket aus dem Winter 2001, das auch schon schottische Clans trugen.
Puppenhafter Auftritt
Schräg und schrill inszeniert sich diese junge Frau, während sie für den japanischen Fotografen Kyoichi Tsuzuki posiert. Kleiderordnungen gehören zum Lebensgefühl: beim Grufti ebenso wie beim Cosplayer, der seine Lieblingsfigur aus einem Manga, Anime, Film oder Videospiel nachahmt. Eine Art modisches Rollenspiel mit veränderbaren Regeln.
Muster aus Logos
Kurzkleid, dazu Sneaker und die legere Handtasche: ein Entwurf aus dem Jahr 2018. Unverwechselbarkeit und Qualität eines Produktes garantieren heutzutage Logos, die sich auf fast allen Produkten finden, von Schuhen und Accessoires über Kleidung bis hin zu Autos. Modezar Karl Lagerfeld nutzte diesen Trend und reihte für sein Fendi-Kleid und die Fendi-Tasche Miniaturlogos zu einem Muster aneinander.
Ein Rock für den Mann?
Dieser Herr ist definitiv kein Schotte, trägt aber zum Business-Look obenrum einen Rock, dazu hochgezogene Socken und Sneaker: Dieser Entwurf von Comme des Garçons spielt ironisch mit den Insignien typisch männlicher und weiblicher Kleidung. Und stellt klar: Im 21. Jahrhundert ist modisch allrs erlaubt.
Kuschelige Wintermode
Yuima Nakazato hat sich diesen Winterstyle 2016 ausgedacht, der an einen farbenfrohen Eisvogel erinnert. Mit Neuerungen reagiert die Mode zumeist auf politische und gesellschaftliche Veränderungen. Wie wohl der Dress Code der Nach-Corona-Zeit aussehen mag?
Signale setzen
Ob mit Chanel-Kleid, Jeans oder Designer-Mantel (hier ein Gucci-Entwurf von 2018): Wer wir sind oder sein wollen, zu wem wir gehören - all das sagt die Wahl unserer Kleidung. Wir kommunizieren, wir setzen Signale. Die Bonner Ausstellung "Dress Code - Das Spiel mit der Mode" führt das noch bis zum 12. September 2021 anschaulich vor.