"El Chapo" kämpft gegen Auslieferung
20. Oktober 2016Die Verteidiger des berüchtigten Drogenbosses erklärten, "El Chapo" werde die Entscheidung des Gerichts anfechten, notfalls werde er bis vor das Oberste Gericht ziehen. Der Richter in Mexiko-Stadt hatte am Donnerstag die Auslieferung Joaquín Guzmáns in die USA genehmigt. Es bestehen zwei Auslieferungsgesuche – eines aus Kalifornien wegen Drogenhandels und ein weiteres aus Texas wegen Mord und Geldwäsche. Das mexikanische Außenministerium hatte einer Auslieferung des Drogenbosses im Mai zugestimmt, die Regierung rechnet damit, dass dies Anfang kommenden Jahres geschehen kann.
Große kriminelle Energie
Derzeit sitzt "El Chapo" in einem Gefängnis in Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA ein. Der berühmt-berüchtigte Chef des Sinaloa-Kartells hat schon eine lange Geschichte mit der mexikanischen Justiz. Bereits Anfang der 2000er Jahre brach "El Chapo" das erste Mal aus einem Gefängnis aus und war dann 13 Jahre auf der Flucht, bis er im Februar 2014 gefasst wurde. Ein Jahr später entkam er wieder in einer filmreifen Aktion durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel aus der Zelle. Im Januar dieses Jahres wurde er dann wieder verhaftet.
Mexiko hatte sich lange gegen die Auslieferung des Drogenbosses an die USA gewehrt. Staatspräsident Enrique Peña Nieto hatte stets erklärt, dass "El Chapo" von einem mexikanischen Gericht verurteilt werden sollte. Die erneute Flucht Guzmáns, für die dieser auch Helfer in den Reihen der Sicherheitskräfte gehabt haben muss, führte aber offenbar zu dem Sinneswandel.
fab/rk (afp, dpa)