Dschihadist Denis Cuspert angeblich getötet
19. Januar 2018Der IS-Terrorist und frühere Berliner Rapper Denis Cuspert soll in Syrien getötet worden sein. Das meldet das US-Unternehmen Site Intelligence Group (Site), das auf die Auswertung islamistischer Propaganda spezialisiert ist. Es beruft sich dabei auf Medien, die der Terrormiliz "Islamischer Staat" nahestehen.
Demnach soll Cuspert bereits am Mittwoch in der Stadt Raranidsch in der syrischen Provinz Dair as-Saur ums Leben gekommen sein. IS-nahe Medien hätten Fotos von der blutbefleckten Leiche Cusperts verbreitet. Die Terrormiliz bestätigte den Tod aber nicht selbst. Es gibt bislang auch keine Bestätigung von Sicherheitsbehörden in den USA oder Deutschland.
Bei Belagerung von Rakka verwundet
Laut Site war Cuspert, der zuletzt den Namen Abu Talha al-Almani trug, bei der Belagerung der einstigen IS-Hochburg Rakka mehrfach verwundet worden. Auch wenn sein Tod in der Vergangenheit wiederholt gemeldet wurde, sei die Nachricht dieses Mal wegen der Details und Fotos glaubwürdiger, heißt es.
Das US-Verteidigungsministerium hatte bereits im Oktober 2015 mitgeteilt, Cuspert sei bei einem Luftangriff auf IS-Stellungen nahe Rakka getötet worden. Monate später erklärte das Pentagon jedoch, offenbar habe er den Angriff überlebt. Dschihadisten hatten schon anderthalb Jahre zuvor Cusperts Tod bekannt gegeben. Später war er wieder aufgetaucht.
Treueeid auf den IS-Chef
In Deutschland war der Islamist einst als Rapper Deso Dogg aufgetreten. Er soll 2010 zum Islam konvertiert sein. 2014 schloss er sich dem IS an und legte einen Treueeid auf dessen Chef Abu Bakr al-Bagdadi ab. Anfang 2015 stuften die USA - ebenso wie die Bundesregierung - den Deutschen als Terroristen ein. Cuspert hatte in zahlreichen IS-Videos zu Gewalt aufgerufen und mit islamistischen Anschlägen gedroht. Er soll damit beauftragt gewesen sein, Deutsche für den IS zu rekrutieren.
jj/rb (dpa, afp)