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Dubiose FIFA-Zahlung an Beckenbauer

20. Februar 2017

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll die FIFA ein Beraterhonorar Franz Beckenbauers für die WM-Vergabe 2010 an Südafrika auf ein Firmenkonto in Gibraltar überwiesen haben. Das gehe aus Ermittlungsakten hervor.

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Deutschland Franz Beckenbauer in München
Bild: picture-alliance/dpa/EPA/M. Mueller

Ein Firmenkonto im Steuerparadies Gibraltar bringt Franz Beckenbauer in neue Bedrängnis: Nach Informationen der "Bild"-Zeitung sind die Schweizer Behörden im Strafverfahren gegen den 71-Jährigen auf eine zumindest fragwürdige Zahlung des Fußball-Weltverbands FIFA gestoßen, die auf das Konto in Gibraltar geflossen sei. Dabei handele es sich um ein Beraterhonorar Beckenbauers im Rahmen der WM-Vergabe 2010 an Südafrika, berichtet das Blatt und beruft sich dabei auf Schweizer Ermittlungsakten. Der südafrikanische Fußballverband SAFA habe 2004 nach dem Zuschlag für die WM in finanziellen Nöten gesteckt und deshalb den Weltverband FIFA gebeten, als eine Art Kreditgeber das fällige Berater-Honorar an Beckenbauer und dessen Vertraute Andreas Abold und Fedor Radmann zu überweisen. Es gehe um mindestens 1,7 Millionen Euro, berichtet die "Bild".

Wieder eine dubiose Zahlung

Dass Beckenbauer als Berater Südafrikas tätig war und dafür Geld nahm, ist nicht illegal. Dass die Summe - anders als bei Abold und Radmann - allerdings auf ein Konto einer Firma in Gibraltar überwiesen und damit nicht in Deutschland versteuert wurde, rückt die einstige Lichtgestalt des deutschen Fußballs erneut in ein schlechtes Licht.

Das Schweizer Ermittlungsverfahren gegen Beckenbauer läuft seit November 2015. Dabei geht es vor allem um die Affäre um die WM-Vergabe 2006 an Deutschland. Im Mittelpunkt steht einen dubiose Zahlung von 6,7 Millionen Euro, die das deutsche WM-Organisationskomitee unter Leitung Beckenbauers 2005 offenkundig über die FIFA an den früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen hatte. Exakt diese Summe soll drei Jahre zuvor in Form von Vorleistungen Beckenbauers und Louis-Dreyfus' an den früheren FIFA-Vizepräsident Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen sein. Bin Hammam war 2012 wegen Korruption lebenslang gesperrt worden. 

sn/asz (sid, BILD, spiegel.de)