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Literatur

"100 gute Bücher" unterwegs in Asien

Sabine Kieselbach
14. Februar 2019

Auf der Internationalen Buchausstellung in Taipeh ist Deutschland 2019 der Ehrengast. Mit Autoren, Verlagsleuten - und dem DW-Projekt "100 gute Bücher". Die Messe in Taiwan erwartet auch in diesem Jahr 500.000 Besucher.

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Taiwan Buchmesse in Taipei DW Auftritt
Bild: DW/Tsou Tzung Han

Dieser Auftritt ist ein Hingucker. Schwarze Regale, weiße Sitzbänke und leuchtend pinke Stoffbahnen. Darauf das Motto der deutschen Gemeinschaftsausstellung: "German Stories". Deutschland, das nach 1998 zum zweiten Mal Gastland auf der Taipeh International Book Exhibition (TIBE) ist, präsentiert sich als Land der Geschichtenerzähler – und als debattenfreudig. Mit zahlreichen Veranstaltungen zum Thema Künstliche Intelligenz, Fake News und Gerechtigkeit, auf denen die eingeladenen Autoren mit den zahlreichen Zuschauern diskutieren. Ferdinand von Schirach zum Beispiel, der in Taiwan Bestsellerautor ist. Marc-Uwe Kling, der noch gar nicht ins Chinesische übersetzt ist, aber schon jetzt jede Menge neue Fans für seine "Känguru-Chroniken" gewonnen hat. Oder Miriam Meckel, deren Buch über den eigenen Burn-Out offenbar auch bei Taiwans Lesern einen Nerv trifft. Der Auftritt der Deutschen: schon nach zwei Tagen ein voller Erfolg.

Deutsche Literatur zum Anschauen

Das freut auch die Deutsche Welle, denn erstmals ist die DW-Kulturredaktion Aussteller bei einem deutschen Gastlandauftritt in Taiwans Hauptstadt. Literaturredakteurin Sabine Kieselbach und der Leiter des DW-Büros in Taipeh, Philipp Bilsky, präsentieren das Multimedia-Projekt "100 gute Bücher", in dem 100 deutschsprachige Romane und Erzählungen vorgestellt werden – auf einer Liste, in Texten und in 100 Videos zu jedem Buch. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts und der Frankfurter Buchmesse, die beide Projekt-Partner sind, hat die China-Redaktion eine Auswahl von Büchern getroffen und 28 Videos mit  chinesischen Untertiteln versehen. Die Besucher des deutschen Standes können diese Videos nun auf Tablets anschauen – und machen davon reichlich Gebrauch. Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, fühlt sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass "die Videos den Besuchern einen völlig anderen Zugang zu deutschsprachiger Literatur ermöglichen. Ein wichtiges Projekt, das wir gern unterstützen und nutzen."

Ein Tablet, auf dem man das Projekt "100 gute Bücher" sieht
Das DW-Projekt "100 gute Bücher" kommt in Taipeh gut an Bild: German Book Office New Delhi/S. Kieselbach

 Station auch in Neu-Delhi

Taipeh ist nach einem Auftritt in Neu Delhi bereits die zweite Asien-Station von "100 gute Bücher". Mit Unterstützung des "German Book Office Neu Delhi" diskutierten die beiden Präsentatoren des Projekts, David Levitz und Sabine Kieselbach, Anfang Januar im renommierten Oxford Bookstore und auf der internationalen Bühne der New Delhi World Book Fair mit Experten und Besuchern über deutschsprachige Literatur – und welches Bild darin vermittelt wird. Auch diese Präsentationen entstanden mit Unterstützung des DW-Programmbereichs Asien, insbesondere der Hindi-Redaktion, die auf ihrer Website eine Auswahl der Bücher vorstellt.Ein Erfolg mit Folgen: Für März plant das Goethe-Institut (Max Mueller Bhavan) in Neu-Delhi gemeinsam mit dem dort ansässigen German Book Office eine weitere Veranstaltung zu "100 German Must-Reads", so der englische Titel des Projekts.

Nach der Asien-Tour geht es dann im Frühling in die USA: David Levitz und Sabine Kieselbach stellen die Liste und die Videos unter anderem auf dem Bay Area Book Festival in San Francisco im Mai vor – als Teil des Kulturprogramms zum offiziellen Deutschlandjahr in den USA 2018/2019.

David Levitz und Sabine Kieselbach mit Mitarbeiterinnen vor dem Stand des German Book Office New Delhi
Die DW-Redakteure Sabine Kieselbach und David Levitz (Mitte) bei der Buchmesse in Neu DelhiBild: German Book Office New Delhi/S. Kieselbach