E-Scooter: Mobiles Trendgerät mit Schwächen
Paris hat für ein Verbot des E-Scooter-Sharings gestimmt - zu umweltschädlich und zu gefährlich seien die Roller, sagt die Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Werden andere Städte dem Beispiel folgen?
Hoffnungsträger für die Mobilitätswende
Flink und flexibel durch die Stadt, und dabei noch etwas für die Umwelt tun - das ist das Versprechen von E-Roller-Anbietern wie Lime, Tier oder Dott. Die rege Nachfrage in vielen Großstädten hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom verursacht: In Europa beispielsweise hat sich der Branchenumsatz im Bereich E-Scooter-Sharing zwischen 2018 und 2022 fast verzwanzigfacht.
Regulatorische Herausforderungen
Die rasante Verbreitung der Roller stellt Städte vor neue Aufgaben. Wo dürfen die Fahrzeuge abgestellt werden und wie schnell dürfen sie fahren? In London ist die Geschwindigkeit wie in vielen europäische Städten auf knapp 20km/h begrenzt. In den USA sind teilweise bis zu 32km/h erlaubt.
Stolperfallen auf Gehwegen
Wenn sie gerade nicht gefahren werden, werden die Scooter oft an dafür nicht vorgesehenen Orten abgestellt - wenn auch selten auf Schornsteinen, wie hier in Niedersachsen. Auf Gehwegen stehende oder liegende Roller können aber vor allem für Menschen mit Sehbehinderung gefährlich sein.
Mutwillige Zerstörung von E-Scootern
Aus Protest oder purem Vandalismus werden immer wieder Fahrzeuge umgeworfen, weggetragen oder beschädigt - wie etwa hier im Berliner Regierungsviertel.
Verschmutzung von Gewässern
Oft landen die Leihgeräte auch in Flüssen und Seen, was ein besonders hohes Umweltrisiko darstellt: In den Akkus sind giftige Metalle wie Nickel, Kobalt und Kupfer verbaut, die ins Wasser gelangen können. Und die Bergung - wie hier aus der Alster in Hamburg - ist aufwendig und kostet mehrere Tausend Euro am Tag.
Immer mehr tödliche Unfälle
Ein Verkehrsunfall mit Beteiligung eines Elektrorollers in Mailand, Italien. Mit der zunehmenden Nutzung der Roller steigt auch die Zahl der Unfälle. 2021 starben in Frankreich 24 Menschen bei Unfällen mit Elektrorollern - einer der Gründe, warum die Pariser Behörden nun durchgreifen wollen.
Behinderung des Straßenverkehrs
E-Scooter bringen geltende Verkehrsregeln an ihre Grenzen: Sie sind meist zu schnell für den Gehweg, außerdem durch ihre Geräuschlosigkeit ein Risiko für Fußgänger. Sie sind dagegen zu langsam für die Straße, was - wie hier im Istanbuler Stadtteil Kadıköy - zum Problem werden kann.
Ein neuer Trend gegen E-Scooter?
Paris ist die erste Stadt, die ein umfassendes Verbot von E-Scooter-Sharing umsetzen und die rund 15000 Geräte bis September entfernen lassen will. Andere Großstädte könnten dem Beispiel folgen. Was danach mit den Rollern passiert, ist noch unklar - kreative Ideen zum Upcycling hat zum Beispiel die schwedische Firma "Andra Formen."