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Neuer Höchststand bei Ebola-Toten

19. August 2014

Die schlimmste Ebola-Seuche seit der Entdeckung des Virus fordert immer mehr Opfer. Die WHO hat mittlerweile über 1200 Todesfälle registriert. Für einen Verdachtsfall in Berlin gibt es vorerst Entwarnung.

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Ebola-Helfer in Monrovia (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Allein zwischen dem 14. und dem 16. August wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 113 neue Ebola-Fälle in den von der Seuche direkt betroffenen Ländern Sierra Leone, Guinea, Liberia und Nigeria gemeldet. 84 dieser Menschen seien gestorben. Damit stieg die Zahl der registrierten Todesfälle auf 1229. Bei 760 der Toten sei die Infektion eindeutig bestätigt, bei den anderen handele es sich um begründete Verdachtsfälle, teilte die WHO mit. Insgesamt stieg die Zahl der bestätigten und der Verdachtsfälle auf 2240. Die Organisation geht aber davon aus, dass die tatsächlichen Fallzahlen höher liegen, da vor allem in ländlichen Gebieten längst nicht alle Erkrankungen und Sterbefälle von den nationalen Gesundheitsbehörden registriert werden.

WHO kooperiert mit UN-Welternährungsprogramm

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, haben die am stärksten betroffenen Länder Liberia, Guinea und Sierra Leone ganze Regionen zu Sperrzonen erklärt. Die WHO arbeite mit dem UN-Welternährungsprogramm zusammen, um die rund eine Million Menschen in diesen Quarantänegebieten mit Lebensmitteln zu versorgen, heißt es in einer WHO-Erklärung. Die Bereitstellung von Lebensmitteln sei ein probates Mittel, um unnötige Bewegungen innerhalb der Sperrgebiete zu vermeiden. Kamerun schloss aus Angst vor einem Übergreifen der Seuche seine Grenze zu Nigeria.

Die 17 in Liberia aus einer Isolierstation in der Hauptstadt Monrovia geflohenen Ebola-Patienten sind gefunden worden. "Sie wurden aufgespürt und haben sich schließlich selbst gestellt", sagte Informationsminister Lewis Brown der BBC. Ihre Flucht hatte die Angst vor einer beschleunigten Ausbreitung des tödlichen Virus weiter geschürt. Die Kranken waren am Samstagabend geflohen, als eine aufgebrachte Menge die Isolierstation stürmte, die nahe einem großen Slum liegt.
Offenbar protestierten die Menschen dagegen, dass die Patienten an diesem Ort untergebracht worden waren. Nach anderen Angaben waren sie voller Misstrauen gegen die Behörden und bezweifelten, dass es Ebola wirklich gibt.

Verdachtsfall auch in Spanien

In Spanien gibt es einen neuen Ebola-Verdachtsfall. In der Stadt Bilbao wurde ein Patient wegen einer möglichen Infektion in die Quarantäne-Station eines Krankenhauses gebracht. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, war der Mann kürzlich von einer Dienstreise aus Sierra Leone zurückgekehrt. Laboruntersuchungen sollen nun klären, ob er sich mit dem gefährlichen Virus infiziert hat. Am Sonntag hatte sich bei einem Patienten in der südostspanischen Hafenstadt Alicante ein Ebola-Verdacht nicht bestätigt.

Entwarnung in Berlin

Bei einem Ebola-Verdachtsfall in Berlin gab das behandelnde Krankenhaus vorerst Entwarnung. Experten der Berliner Charité gehen davon aus, dass es sich bei dem Fieber einer Patientin, die am Morgen eingeliefert worden war, nicht um Ebola handelt. Die aus Afrika stammende Frau hatte die typischen Anzeichen der Krankheit gezeigt und war zur Untersuchung in eine Spezialklinik gebracht worden. Die Senatsverwaltung für Gesundheit teilte mit, die 30-Jährige habe sich in Afrika nicht in einem Gebiet aufgehalten, in dem Ebola aufgetreten sei. Die Mediziner gehen von einer infektiösen Magen-Darm-Erkrankung aus. Für den kompletten Ausschluss der Ebola-Erkrankung führt die Klinik noch eine Blutanalyse durch.

Auch ein Verdachtsfall in Belgien bestätigte sich nicht. Ein 13-Jähriger, der wegen hohen Fiebers in einem Krankenhaus in Ostende behandelt wird, sei an Malaria erkrankt, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga.

cr/qu (dpa, rtr, kna, afp)