Ein 100-Millionen-€-Programm für Afrika
25. April 2017Die Initiative "Pro!Afrika" solle den Weg für eine vertiefte Kooperation und mehr privatwirtschaftliches Engagement bereiten, heißt es in einem Konzept des Bundeswirtschaftsministeriums. Ziel sei es auch, Beschäftigungsperspektiven vor Ort zu schaffen und damit der Migration nach Europa entgegenzuwirken.
"Wir wollen mit unseren wirtschaftlich starken Partnern in Afrika gute Geschäftsbeziehungen auf Augenhöhe eingehen", sagte Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Ausgaben vom Dienstag). Das Programm hebe sich bewusst von herkömmlichen Konzepten ab: "Uns geht es nicht um Aufbauhilfe, Transferleistungen oder Entwicklungshilfe", so die SPD-Politikerin. "Uns geht es um eine gleichberechtigte Wirtschaftspartnerschaft mit den Ländern des afrikanischen Kontinents." Für das Programm wolle ihr Haus "2018 zusätzlich 100 Millionen Euro bereitstellen", kündigte Zypries an.
"Afrika-Lotse" hilft Firmen
Das Programm, das die Ministerin in dieser Woche mit Spitzenverbänden der Wirtschaft beraten und dann offiziell vorstellen will, sieht vor allem die Ausrichtung vorhandener Instrumente auf Afrika vor. So sollen Hermes-Bürgschaften, mit denen der Bund Exportkredite absichert, für Afrika attraktiver gemacht werden. Vorgesehen ist auch der Ausbau der Außenhandelskammern und die Förderung von betrieblicher Ausbildung durch ein Fachkräfteprogramm.
Im Ministerium soll ein "Afrika-Lotse" deutschen Unternehmen bei Fragen zum Engagement in afrikanischen Staaten beraten. Geplant ist zudem der Aufbau eines Startup-Finanzierungsfonds, der in ausgewählten Städten Afrikas lokale Gründer mit deutschen Unternehmern vernetzen soll.
wa/wo (kna, epd)