Ein Jahr nach den verheerenden Explosionen in Tianjin
Vor einem Jahr starben 165 Menschen bei einem Chemieunglück in der chinesischen Stadt Tianjin. Die Ermittlungen nach der Katastrophe zeigten, dass Korruption das Unglück überhaupt erst ermöglichte.
Schäden angeblich vollständig beseitigt
Die Flugaufnahme entstand neun Monate nach dem Chemieunglück in der ostchinesischen Hafenstadt Tianjin. Die Stadtverwaltung erklärte, dass die Umweltverschmutzungen "vollständig beseitigt" worden seien. Doch die Aufräumarbeiten können noch Jahre dauern.
Unglücksort war der Hafen
Rauch kommt aus den Schiffscontainern am Hafen der ostchinesischen Stadt Tianjin. Erst hatte es in einem Hafenlager mit gefährlichen Chemikalien gebrannt, daraufhin gab es mehrere Explosionen. Der Feuerball war aus der Ferne zu sehen.
Auf der Flucht
Nach zwei Explosionen laufen viele Menschen auf die Straße, wie hier in der Nähe des Unglücksorts. Sie konnten nicht ahnen, dass das Unglück von giftigen Chemikalien ausgelöst wurden.
Der Tag danach
Durch das Feuer und die Wucht der Detonation wurden viele Häuser beschädigt. Die benachbarten Lager für Importwagen wurden niedergebrandt. 3000 Menschen mussten in Notunterkünften untergebracht werden.
Umweltschäden befürchtet
Wenige Tage nach dem Unfall setzte heftiger Regen ein. Giftige Chemikalien konnten sich schneller ausbreiten und in den Boden gelangen, wird befürchtet. Auf dem Gelände, wo sich die Explosion ereignete, wurden 700 Tonnen hochgiftiges Natriumcyanid gelagert. Die Umweltbehörde riet: "Haltet Euch fern. Eine bessere Lösung gibt es leider nicht."
Gewaltige Unterschiede bei Cyanid-Konzentration
Das städtische Umweltschutzamt berichtete, dass bei einer Wasseranalyse in unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle die Konzentration an Cyanid "um das 356-Fache" über dem Grenzwert liege. Allerdings lägen die Cyanid-Spuren außerhalb des Sperrgebiets "unterhalb der Toleranzschwelle."
Geschädigte Anwohner im Clinch mit Behörden
Die Hochhäuser in der unmittelbaren Nähe des Explosionsorts waren nicht mehr bewohnbar. Die Eigentümer gingen auf die Straße und forderten die Regierung auf, ihre Wohnungen wieder zum ursprünglichen Kaufpreis zurückzukaufen. Die Stadt tat dies.
Verfahren gegen Funktionäre
Nach dem Unglück wurden von der Staatsanwaltschaft Tianjin 49 Strafverfahren und parteiintern 123 Disziplinarverfahren eingeleitet. Es wurde festgestellt, dass die Beamten gegen hohe Bestechungsgelder die illegale Lagerung von Chemikalien geduldet hatten.