Ein Leben für das Klima
5. Januar 2009In Geitz’ Kühlschrank liegen nur Gemüsesorten, die aus der Region kommen: Möhren, Sellerie und ein paar Champignons. Die Würstchen seien aus Seitan und die Sahne sei eine Sojasahne, erklärt Geitz.
Keine tierischen Produkte
Tofu oder Seitan, ein Fleischimitat aus Weizeneiweiß, sind feste Bestandteile des Speiseplans von Christoph Geitz. Tierische Produkte essen er und seine Freundin Christine Lang nicht. Herkömmlicher Joghurt, Milch oder Käse sind tabu, weil Wiederkäuer wie Kühe und Schafe zu viel Methan produzieren und somit die CO2-Entwicklung erhöhen.
Christine Lang fällt es nicht schwer, auf tierische Produkte zu verzichten. „Es gibt ja viele pflanzliche Aufstriche, es gibt Sojaprodukte, es gibt natürlich süße Aufstriche, Marmeladen, die auch vegan sind“, sagt sie.
Gemüse und Obst aus der Region
Eigentlich essen Lang und Geitz nur Obst und Gemüse aus der Region. Der Grund dafür: Die Transportwege der Produkte sollen so kurz wie möglich sein. Alles, was per Flugzeug hergebracht werde, schade dem Klima, sagt Christoph Geitz. Bei Bananen allerdings machten sie eine Ausnahme – solange sie mit dem Schiff nach Deutschland gebracht würden.
Die beiden Umweltschützer achten außerdem darauf, dass die Lebensmittel so wenig wie möglich verarbeitet sind. Das spart Energie bei der Herstellung, aber auch zu Hause. Fertigprodukte, Konserven und Tiefgekühltes gibt es in ihrer Küche nicht. Ihr Gefrierschrank ist seit zwei Jahren aus und die Temperatur im Kühlschrank beträgt acht Grad. Da keine tierischen Produkte dort lagerten, sei dies kein Problem, sagt Geitz.
Möbel aus dem Antiquariat
Doch nicht nur beim Essen achten die beiden auf Klimafreundlichkeit. Ihre technischen Geräte nutzten sie, solange es gehe, sagt Christine. Die Stereoanlage sei 20 Jahre alt, das Handy zwei und der Fernseher sei von der Oma. Meist denkt Lang zwei Mal darüber nach, ob sie sich etwas Neues anschafft.
Ihre Wohnung ist gemütlich-funktional eingerichtet mit wenigen Deko-Objekten, dafür aber mit vielen Pflanzen. Der Esstisch ist aus massivem Holz, denn bei Möbeln setzen die beiden Klimaschützer ebenfalls auf Wiederverwertung. Viele ihre Möbel seien aus dem Antiquariat oder von der Oma, erzählt Geitz.
Girokonto für den Umweltschutz
Auch außerhalb seiner Wohnung achtet Geitz auf Klimaschutz. Sein Girokonto führt der 40-jährige Unternehmensberater bei einer Bank, die in ökologische Projekte investiert. Sie fördere die Wiederaufforstung von Wäldern, was die Treibhausgase reduzieren solle, sagt Geitz.
Und wenn Christoph und Christine italienisch essen gehen, gibt es ein klares Kriterium für die Wahl des Restaurants. „Meistens sind die gemütlichsten Italiener auch die, die einen schönen Holzofen haben“, sagt Geitz. Das sei erstens ökologisch sinnvoller als irgendein Elektro-Ofen und zweitens sei die Pizza auch leckerer.