Ein Schuss, ein Treffer - Havertz trifft für Leverkusen
29. Mai 2020Kai Havertz ist 1,88 Meter groß und wiegt rund 83 Kilogramm. Als der 20 Jahre alte Offensivspieler von Bayer Leverkusen nach knapp einer Stunde den Ball über die Torlinie spitzelte, waren genau diese Körpereigenschaften sein entscheidender Vorteil. Nach einem schönen Doppelpass mit Leon Bailey schaffte es Havertz mit einem langen Ausfallschritt gerade noch dem Ball den entscheidenden Stoß zu geben, sodass dieser durch die Beine von Freiburgs Torhüter Alexander Schwolow ins Tor rollte. "Das ist die Qualität, die Kai hat. Er braucht nur diese eine Situation", sagte Freiburgs Kapitän Christian Günter beim Streaming-Dienst DAZN.
Durch seinen 1:0-Siegtreffer ist Havertz der erste Bundesliga-Spieler unter 21 Jahren, der 35 Tore auf dem Konto hat. Bisher hatte Dieter Müller mit knapp über 21 Jahren den Bestwert zur 35-Tore-Marke gehalten. Viel wichtiger ist aber, dass Bayer sich durch den Sieg in Freiburg weiterhin berechtigte Hoffnungen auf einen Champions-League-Platz machen darf. Mit 56 Punkten hat sich die Werkself im oberen Bereich der Tabelle festgesetzt.
Bayer auswärts seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen
Hauptverantwortlich dafür ist Kai Havertz, der mit elf Saisontreffern und fünf Torvorlagen zweitbester Scorer seiner Mannschaft ist. Nur Stürmer Kevin Volland ist besser. "Ich habe eine freie Rolle und fühle mich nicht gebunden", erklärte der Nationalspieler vor wenigen Tagen. Diese von Trainer Peter Bosz gegebene Freiheit macht den jungen Strategen derzeit so stark.
Besonders wegen Havertz' derzeitiger Form dreht Leverkusen seit Anfang des Jahres auch richtig auf und ist mittlerweile auswärts seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen. Trotz der deutlichen Niederlage gegen Wolfsburg am vergangenen Spieltag belegt die Werkself in der Rückrundentabelle derzeit sogar Platz zwei, nur der Rekordmeister aus München sammelte noch mehr Zähler.
Havertz weckt das Interesse von Real Madrid
Kluge Laufwege, intelligente Pässe, und eine hohe Effizienz - diese Vielseitigkeit von Havertz bringt Leverkusen nach vorne und die Abwehrreihen der Kontrahenten oft zur Verzweiflung. Kein Wunder, dass immer mehr große Klubs auf den Youngster aufmerksam werden. Neben dem FC Bayern soll auch Real Madrid Interesse haben. Der spanische Top-Klub soll laut "Defensa Central" ihre Scouts auf die Partie von Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern am 6. Juni angesetzt haben. Havertz selbst hat sich noch nicht konkret zu seiner Zukunft geäußert. Ob er allerdings in der kommenden Saison immer noch für Leverkusen seine langen Gräten hinhält, darf bezweifelt werden.