Eine verdrängte Katastrophe
26. September 2012Ein Vielfaches der offiziell zugelassenen 580 Passagiere sind am 25. September 2002 auf der Fähre "Joola" an Bord. Aus Ziguinchor im Süden bricht das Schiff auf in Richtung Dakar, der Hauptstadt im Norden des Senegals. Vor der Küste Gambias gerät die "Joola" in einen Sturm und kentert. Hunderte Menschen kommen ums Leben.
Widersprüchliche Angaben
Die Behörden zählen 1863 Passagiere, die beim Schiffsunglück starben. Angehörige der Opfer sprechen hingegen von mehr als 2000 Toten. Die Zahlen sind schwer zu überprüfen, da nur rund 500 Leichen geborgen werden konnten. Lediglich 64 Menschen überlebten das Unglück.
Sie erinnerten auf einem Friedhof in der senegalesischen Hauptstadt Dakar an die Opfer. Überlebende und Familienangehörige fordern seitdem immer wieder eine rückhaltlose Aufklärung. Die Behörden legten den Fall aber schon ein Jahr später zu den Akten. Eine staatliche Untersuchungskommission machte die Überfüllung der Fähre und Fehler bei den Rettungsmaßnahmen für die Katastrophe verantwortlich. Aber auch der Kapitän, der ebenfalls verstarb, trage eine Schuld an der Katastrophe, heißt es.
pt/rb (afp)