Einigung auf einheitlichen digitalen EU-Impfpass
20. Mai 2021Das teilte die portugiesische EU-Ratspräsidentschaft in Brüssel mit. Das neue digitale Zertifikat - in Form eines QR-Codes - soll ein fälschungssicherer Nachweis für eine Corona-Impfung, einen frischen Test oder eine überstandene COVID-19-Erkrankung sein. Ziel ist einfacheres Reisen in Europa während der Pandemie. Eingeführt werden soll der digitale Nachweis bis Ende Juni, wie die Europäische Volkspartei nach der letzten Verhandlungsrunde mitteilte.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakidis sprach von einem "wichtigen Schritt, um Freizügigkeit in der EU so sicher wie möglich wiederherzustellen". Die Regelung schaffe nun "Klarheit und Gewissheit für unsere Bürger".
Einigung rechtzeitig zur Sommer-Reisesaison
Seit Anfang des Jahres wird in der EU über einen entsprechenden europaweiten Nachweis debattiert. Aber erst jetzt gibt es eine Einigung bei den letzten Details. Bis zuletzt war darüber gestritten worden, in welchem Maß EU-Länder Reiseerleichterungen und Restriktionen selbst bestimmen können. Der Kompromiss sieht nun vor, dass nicht in die Hoheit der Mitgliedsstaaten eingegriffen wird, aber zusätzliche Beschränkungen wie etwa Quarantäne für negativ Getestete, Geimpfte oder Geheilte nur eingeführt werden sollen, wenn es etwa die Infektionslage erfordert. Noch ist unklar, wann genau das europäische Zertifikat in den einzelnen Ländern eingeführt werden soll.
Aus dem Bundesgesundheitsministerium in Berlin hieß es noch am Anfang der Woche, man gehe aktuell davon aus, ein elektronischer Impfnachweis könne "in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals", also bis spätestens zum 30. Juni, bereitgestellt werden.
In vielen EU-Ländern ist es bereits jetzt schon möglich einzureisen, ohne in Quarantäne zu müssen. In Griechenland etwa muss lediglich eine abgeschlossene Impfung oder ein höchstens 72 Stunden alter PCR-Test vorgewiesen werden. Für die Einreise nach Österreich entfällt für die Deutschen seit Mittwoch die Quarantänepflicht, allerdings muss zumindest ein Test mit negativem Ergebnis gemacht worden sein. Auch in Italien besteht keine Pflicht zur Isolation mehr - die Behörden verlangen aber weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis bei Ankunft.
qu/uh (dpa, rtr, afp)