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Eishockey-WM: USA zu stark für DEB-Team

6. Juni 2021

Der Traum von einer WM-Medaille platzt für das deutsche Team. Gegen die USA kassierte das Team von Trainer Toni Söderholm im Spiel um Platz drei eine deftige Niederlage. Der WM-Titel geht einmal mehr an Kanada.

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Eishockey WM Deutschland vs USA
Bild: Frank Franklin II/AP/picture alliance

Die Köpfe waren in Richtung Eis gerichtet, die Mienen der deutschen Eishockeyspieler drückten tiefe Enttäuschung aus. Eine starke WM des deutschen Teams endete mit einer derben Pleite - die Krönung blieb damit aus. Im Spiel um Platz drei unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm den USA im lettischen Riga deutlich mit 1:6 (0:1; 0:4; 1:1). Damit hat das DEB-Team die erste Bronzemedaille seit 1934 verpasst. Nach dem knappen 0:2 gegen die USA aus der Vorrunde folgte eine für die Spieler frustrierende Neuauflage der Partie. Die Enttäuschung über die Niederlage gegen Finnland im Halbfinale am Vortag hatte zudem ihre Spuren hinterlassen.  

"Das tut gerade brutal weh. Es ist schwer, Worte zu finden", sagte Korbinian Holzer und musste erst einmal durchpusten: "Wir waren so nah dran ins Finale einzuziehen, heute hat es nicht gereicht", sagte der Verteidiger und bilanzierte: "Es wird dauern, bis wir realisieren, was wir geschafft haben. Es sind kleine Details, die zur Weltspitze fehlen. Es war ein Riesenschritt."

Das zehnte Spiel in zwei Wochen bei dieser WM überforderte die deutsche Mannschaft gegen das Team aus den Vereinigten Staaten. Im ersten Drittel konnte das DEB-Team zwar noch mithalten, wurde aber eiskalt von US-Spieler Christian Wolanin (6.) erwischt, der den ersten amerikanischen Schuss gleich verwandelte.

Deutsche Mannschaft ohne Energie

Von da an ließen Kräfte und Moral deutlich nach, als hätte irgendjemand den deutschen Spielern den Stecker gezogen. Ein Blackout, der dem Söderholm-Team jedwede Chancen auf Edelmetall nahm. Die US-amerikanische Mannschaft konnte im zweiten Drittel nach Belieben schalten und walten. Diese überraschende deutsche Zurückhaltung nutzten die USA eiskalt aus. Conor Garland (27.), Jack Drury (29.), Jason Robertson (32.) und Trevor Moore (33.) brachten ihr Team uneinholbar in Front. Selbst eine fünf Minuten andauernde 5:3-Überzahl konnte das deutsche Team nicht zu einem Treffer nutzen.

Im dritten Drittel besann sich die deutsche Mannschaft zumindest wieder auf ihre Kampfkraft, die sie während der gesamten WM an den Tag gelegt hatte. Dominik Bittner sorgte mit seinem ersten Treffer in seinem zweiten WM-Spiel mit dem 1:5 (50.) zumindest für ein wenig Ergebniskosmetik. Aber nur 25 Sekunden später schlugen die USA erneut durch Ryan Donato zum 6:1 (50.) zu. 

Kanada gewinnt die WM

Im Grunde genau anders als bei der deutschen Mannschaft, die mit drei Siegen ins Turnier gestartet waren, lief die WM für den neuen Weltmeister: Nach einem historisch schwachen WM-Start sicherte sich Kanada den Titel. In einem spannenden Finale setzten sich die Kanadier mit 3:2 (0:1, 1:0, 1:1, 1:0) nach Verlängerung gegen Titelverteidiger Finnland durch und holten zum 27. Mal die Weltmeisterschaft. Damit schlossen die Kanadier zu Rekordchampion Russland auf.

Die beiden NHL-Stürmer Maxime Comtois (25.) und Adam Henrique (53.) von den Anaheim Ducks glichen zweimal einen Rückstand aus. In der Overtime führte Nick Paul von den Ottawa Senators die Kanadier zur Goldmedaille und verhinderte den vierten WM-Titel der Finnen. Für Deutschland-Bezwinger Finnland waren die Tore von Mikael Ruohomaa (9.) und Petteri Lindbohm (46.) zu wenig, um den Titel von 2019 zu verteidigen.