Eisiges Wiedersehen
19. Januar 2017Minus sechs Grad werden in Freiburg erwartet, wenn Tabellenführer München zum Gastspiel beim Sportclub antritt. „Es ist kalt. Für uns und für Freiburg. Das ist für keinen ein Vorteil", erklärt dazu Bayern-Coach Carlo Ancelotti. Und doch ist es gerade mal acht Wochen her, da trat sein Team ebenfalls bei minus sechs Grad gegen einen vermeintlichen Außenseiter an. Beim russischen Champions-League-Gegner FK Rostow setzte es eine überraschende 2:3-Niederlage, der Gruppensieg war futsch. Das könnte ein Fingerzeig sein, dass das Münchener Starensemble bei dieser Kälte doch etwas schwerer in die Gänge kommt. Auch statistisch gesehen zählt der Kaltstart nach der Winterpause nicht zu den Münchener Stärken: vier von vergangenen zehn Liga-Begegnungen nach der Pause gingen verloren. Zudem sind die verletzten Thiago und Jerome Boateng nicht rechtzeitig fit. Ancelotti will davon dennoch nichts wissen: „ Meine Mannschaft ist in einer guten Verfassung: physisch und mental. Wir haben sehr gut gearbeitet, um bereit zu sein.
Freiburg spielt starke Hinrunde
Mit Freiburg wartet ein selbstbewusstes Team auf die Bayern. Sieben Siege feierte die Mannschaft von Trainer Christian Streich bisher in der Saison. Leverkusen, Schalke, Mönchengladbach oder Wolfsburg – gleich vier vermeintliche Top-Teams liegen deshalb hinter den Freiburgern auf Tabellenplatz acht. Dass nun am 17. Spieltag, zum offiziellen Abschluss der Hinrunde, der Rekordmeister zu Besuch kommt, dürfte großer Ansporn sein. Coach Streich gibt sich in seiner etwas verschmitzten Art bescheiden, aber nicht ohne ein Hintertürchen offen zu lassen: „Wenn Bayern ein perfektes Spiel macht, muss man davon ausgehen, dass wir verlieren. Aber es muss ja nicht sein, dass sie perfekt spielen."
Bayern wollen auf Kurs bleiben
„Das Ziel ist es, sofort in den Rhythmus zu kommen", betont Münchens Arjen Robben mit Blick auf das Duell. Der Niederländer, der Anfang der Woche seinen Vertrag bei den Münchenern um ein Jahr verlängert hat, weiß, dass für die Bayern die entscheidende Phase der Saison bevorsteht. „Zuerst gibt es noch ruhige Wochen, aber dann geht es los, und dann muss man bereit sein", meint Robben. Mit einem Sieg oder einem Unentschieden in Freiburg würden die Münchener zum 22. Mal die erste Halbserie als Tabellenführer abschließen. Danach holten sie bisher in 18 von 21 Fällen auch die Meisterschaft.
Wer kann die Bayern stoppen?
Verhindern könnte den bayerischen Durchmarsch zum fünften Titel in Folge am ehesten RB Leipzig. Der bärenstarke Aufsteiger erwartet im Bundesliga-Topspiel am Samstag Eintracht Frankfurt, muss allerdings ohne seinen gesperrten Spielmacher Emil Forsberg auskommen. Die TSG Hoffenheim muss beim FC Augsburg antreten, Borussia Dortmund startet mit dem Duell in Bremen ins neue Jahr.
Beim Aufeinandertreffen des SV Darmstadt 98 mit Borussia Mönchengladbach sitzen gleich zwei neue Trainer auf der Bank. Ex-Nationalspieler Torsten Frings steht mit dem Lilien vor seinem Bundesliga-Trainerdebüt. Sein Gegenüber Dieter Hecking will mit der Borussia die Auswärts-Misere beenden. Trotz sieben verletzter Stammspieler gibt sich Hecking kämpferisch: „Jede Serie ist irgendwann zu Ende." Außerdem spielen Schalke gegen Ingolstadt und Wolfsburg empfängt den HSV. Am Sonntag greift dann der Tabellendritte Hertha BSC ins Geschehen ein, die Berliner müssen beim Konkurrenten Bayer Leverkusen antreten. Nach dem Verlust der Leistungsträger Yunus Malli und Christian Clemens bekommt es Mainz 05 mit dem 1. FC Köln zu tun.