Entlang der Deutschen Weinstraße
Eine Reise entlang der Deutschen Weinstraße ist zu jeder Jahreszeit einladend. Über 85 Kilometer führt die älteste Weintouristikroute der Welt durch die Pfalz.
Berauschend schön
Die Pfalz ist mit etwa 23.000 Hektar das zweitgrößte Weinanbaugebiet in Deutschland. Etwa 4000 Winzer gibt es, die meisten arbeiten in Familienbetrieben. Ihr Know-How machte den Pfälzer Wein schon früh berühmt. Weine aus der Pfalz wurden zur Eröffnung des Suezkanals gereicht und standen auf den Decks der Ozeanriesen.
Ihre Majestät der Riesling
Er ist der König unter den deutschen Weinen, der Riesling. Nirgendwo auf der Welt gedeiht er so gut wie in Deutschland. Hauptproduzent ist die Pfalz. Hier werden auf nahezu 6000 Hektar Rieslingweine angebaut. Es gibt sie in allen Qualitätsstufen, vom Alltagswein bis zum Prädikatswein, von trocken bis edelsüß.
Wein vom Winzer
Eine Straußwirtschaft ist so etwas wie ein Pop-Up Weinlokal. An bestimmten Tagen im Jahr, in der Regel zwischen April und November, laden Winzer auf ihre Höfe ein und schenken dort eigenen Wein aus. Und zwar nur den. Dazu gibt's kleine, einfache Gerichte. Eine Straußwirtschaft erkennt man an einem Schild wie diesem oder einem Besen, der an der Fassade angebracht ist.
Durch Wald und Reben
Parallel zur Weinstraße führt der Pfälzer Weinsteig. Der Wanderweg wartet mit Wäldern und Weinbergen auf, mit Burgen und Aussichtspunkten, Winzerhöfen und romantischen Ortschaften. Er ist mit all seinen Abstechern ganze 172 Kilometer lang! Sie sollen in elf Tagesetappen zu schaffen sein. Vorausgesetzt man legt nicht zu viele Pausen bei den Winzern ein.
Begegnung mit deutscher Geschichte
Wer den Pfälzer Weinsteig geht, kommt auch am Hambacher Schloss vorbei, der Wiege der deutschen Demokratie. 1832 fand hier das Hambacher Fest statt, ein Protestzug für Demokratie und ein geeintes Deutschland. Er gilt als Beginn der Demokratiebewegung in Deutschland. Auf dem Schloss wehte zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Flagge, die später zur Deutschlandfahne wurde.
Von Burg zu Burg
Auf den Kuppen des Pfälzer Waldes, dessen Ausläufer die Weinstraße nach Westen begrenzen, stehen so einige Burgruinen. Die meisten stammen aus der Zeit der Salier und Staufer, die hier herrschten. Die berühmteste ist die Burg Trifels, wo über Jahrhunderte die Reichskleinodien der deutschen Kaiser aufbewahrt wurden - und König Richard Löwenherz als Gefangener einsaß.
Wie in der Toskana
Die Pfalz gehörte eine ganze Weile zu Bayern, von 1816 bis 1956. Aus dieser Zeit stammt die Villa Ludwigshöhe. Sie diente König Ludwig I. als Sommerresidenz. Er muss sich gedacht haben, warum denn in die Toskana reisen, wenn ich die Pfalz vor der Tür habe. Und hat sich einen paradiesischen Ort geschaffen, den Besucher heute besichtigen können.
Im Land der Genießer
Die Pfälzer gelten als Genussmenschen. Und so gibt es auch für Touristen köstliche Angebote. Ob bei kulinarischen Weinbergswanderungen oder Weinverkostungen auf den Winzerhöfen und Vinotheken. Selbst in den Wäldern muss niemand auf Genuss verzichten. Zahlreiche bewirtschaftete Hütten laden zu einer deftigen Pause ein.
Wurst und Wein
Der Dürkheimer Wurstmarkt - in Bad Dürkheim - gilt mit als das größte Weinfest der Welt. Es hat seine Wurzeln im 12. Jahrhundert, als die Dürkheimer auf die Idee kamen Pilger zu bewirten. Der Name weist auf die zweite Leidenschaft der Pfälzer: die Wurst.
Deutsches Weintor
Das Deutsche Weintor markiert den Beginn oder das Ende der Deutschen Weinstraße, je nachdem wo man startet. Es steht in Schweigen-Rechtenbach, direkt an der französischen Grenze. Erbaut wurde es 1935 von den Nationalsozialisten, so wie auch die Weinstraße auf sie zurückzuführen ist. Erfunden, um die Region touristisch zu vermarkten.