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Eon beschleunigt den Atomausstieg

28. März 2014

Der Energieriese Eon will bei seinem Atomkraftwerk Grafenrheinfeld vorzeitig den Stecker ziehen. Die Versorgungssicherheit soll nicht gefährdet sein, allerdings könnten hohe Kosten entstehen.

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AKW Grafenrheinfeld (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Betrieb des Kernkraftwerks soll Ende Mai 2015 und damit sieben Monate vor dem gesetzlich vorgesehenen Laufzeitende enden, teilte der Versorger mit. Hintergrund sei die mangelnde Wirtschaftlichkeit der Anlage in Bayern. Der Weiterbetrieb von Kernkraftwerken sei aus Sicht des Konzerns wirtschaftlich nur dann sinnvoll, wenn sich ein genügend langer Zeitraum ohne Kernbrennstoffsteuer anschließe. Diese Steuer laufe aber erst im Jahr 2016 aus. Die Bundesnetzagentur und der Netzbetreiber Tennet seien bereits über die Pläne informiert worden.

Tennet geht davon aus, dass ein vorzeitiges Aus für Grafenrheinfeld die Versorgungssicherheit nicht gefährdet. "Die Situation wäre unter sehr deutlich erhöhten Eingriffen in den Markt, die das Netz stabilisieren, für uns als Übertragungsnetzbetreiber beherrschbar", sagte Martin Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung von Tennet.

Das könnte aber Folgen für die Verbraucher haben: Schon jetzt müsse Tennet immer wieder eingreifen, um das Höchstspannungsnetz stabil zu halten. Die Kosten für Eingriffe in den Kraftwerkspark lägen bei etwa 150 Millionen Euro im Jahr. Getragen werden diese von den Verbrauchern über die Netzentgelte. Steige die Zahl der Eingriffe durch den vorzeitigen Abschied des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld, könnten diese Kosten "stark steigen".

ul/wen (rtr, dpa)