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Erneut Anschlagsserie im Irak

22. Januar 2013

In Bagdad und den umliegenden Regionen sind bei einer Reihe von Anschlägen mindestens 17 Menschen getötet worden. Iraks Ministerpäsident Al-Maliki gerät indes immer stärker unter Druck.

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Menschen sammeln sich rund um das explodierte Auto nach einem Autobombenanschlag in einem nördlichen Stadtteil Bagdads (Foto: AFP)
Bild: AFP/Getty Images

In dem von Unruhen und Anschlägen gezeichneten Großraum der irakischen Hauptstadt kam es erneut zu einer tödlichen Serie von Bombenanschlägen auf Wohngebiete und Militäreinrichtungen. Der blutigste Anschlag ereigete sich in der Stadt Tadschi, etwa 20 Kilometer nördlich von Bagdad. Ein Selbstmordattentäter brachte eine Autobombe in der Nähe eines Militärstützpunkts zur Explosion und tötete dabei sechs Menschen. Es gab mindestens 20 Verletzte.

An einem militärischen Kontrollpunkt im südlich von Bagdad gelegenen Al-Mahmudija sprengte sich ein Terrorist mit einer Autobombe in die Luft und riss vier Menschen mit in den Tod, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Mindestens 14 Menschen wurden verletzt. Auf einem Marktplatz in einem überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Bagdads explodierte eine weitere Autobombe. Nach Polizeiangaben wurden fünf Menschen getötet und mindestens 12 verletzt.

Der interne Machtkampf geht weiter

Bisher erklärte sich niemand für die Taten verantwortlich. Jedoch verüben oftmals militante Sunniten Bombenanschläge, um die Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki zu destabilisieren. Fast täglich gibt es Anschläge, die meist dem irakischen Ableger des sunnitischen Terrornetzes Al-Kaida zugeschrieben werden.

Der Irak steckt in einer tiefen politischen Dauerkrise. Kritiker werfen Al-Maliki vor, sich an die Macht zu klammern, ohne den Ausgleich mit anderen politischen Kräften zu suchen. Seine Gegner fordern politische und wirtschaftliche Reformen. Die stärksten Proteste kommen von der sunnitischen Minderheit, die sich unter der schiitischen Regierung diskriminiert fühlt. Doch auch aus den eigenen Reihen wird der Führungsstil des Regierungschefs derweil als autoritär und inefizzient kritisiert.

Als Reaktion auf die Proteste hatte die Regierung vor zwei Wochen mit der Freilassung hunderter Häftlinge begonnen. Laut Vize-Ministerpräsident Hussein al-Schahristani, wurden bereits 888 Gefangene entlassen. Weitere 1041 Häftlinge seien gegen Kaution freigekommen. Der Politiker versprach, dass es täglich weitere Freilassungen geben würde. Überwiegend sunnitische Regimekritiker hatten der Regierung vorgeworfen, die Gefangenen ohne Anklage festzuhalten, und für ihre Freilassung demonstriert.

il/GD (afp, dpa, rtr)