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Besseres Wetter

24. Oktober 2007

Noch wüten die Waldbrände im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat, und fast eine Millionen Menschen sind auf der Flucht. Meteorologen rechnen jedoch damit, dass sich die Lage deutlich entspannt.

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Die Flammen wüten weiter, Quelle: ap
Die Brände wüten weiter, angefacht von starken WindenBild: AP

Nach viertägigem Kampf gegen die Flammenhölle in Südkalifornien lassen günstige Wetterprognosen auf eine Entspannung hoffen. Meteorologen erwarteten bereits für Mittwoch (24.10.2007) ein Abflauen der starken Winde. Vom Meer her soll eine kühle Brise aufkommen. "Wir rechnen damit, dass am Donnerstag alles ziemlich vorbei ist", sagte Noel Isla vom Büro des Nationalen Wetterdienstes in San Diego. Auch die Temperaturen sollen zurückgehen.

Dringend erwartete Nachrichten

Die Löschmannschaften konnten die seit Sonntag wütenden Waldbrände nicht unter Kontrolle bringen, so lange der gefürchtete Santa-Ana-Wind andauerte. In den Bezirken Orange und San Diego wurden am Dienstag 37 Grad gemessen, der Wüstenwind erreichte in Böen Geschwindigkeiten von 160 Kilometern in der Stunde.

Ein Haus westlich von Lake Arrowhead geht in Flammen auf, Quelle: Ap
Ein Haus westlich von Lake Arrowhead geht in Flammen aufBild: AP

Nach den Worten des Bürgermeisters San Diegos, Jerry Sanders, kehrten am Mittwoch bereits die ersten Menschen in ihre Häuser zurück. "Die Situation ist aber weiter angespannt", warnte das Stadtoberhaupt.

Erfolge an der Flammenfront

Bis Mittwochvormittag (Ortszeit) wütete der größte Brand in der Geschichte Kaliforniens unvermindert weiter. US-Medienberichten zufolge trieb das Inferno eine Million Menschen in die Flucht. 7000 Feuerwehrleute kämpften am Rande der Erschöpfung gegen 19 Brandherde. Einsatzkräfte berichteten aber auch von ersten Erfolgen an der Flammenfront.

Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben, 70 sind verletzt worden, darunter auch Feuerwehrleute. Die Brände verwandelten zunächst mehr als 1700 Quadratkilometer in eine schwarze Wüste, was ungefähr einer Fläche der doppelten Größe Berlins entspricht.

Schäden von mehr als einer Milliarde Dollar

Bewohner in Foothill Ranch verlassen ihre Häuser, Quelle: AP
Bewohner in Foothill Ranch verlassen ihre HäuserBild: AP

Vielerorts fraßen sich die Flammen zunächst weiter in rasender Geschwindigkeit durch die trockenen Wälder und griffen von dort auf Wohnsiedlungen über. Die Waldbrände haben nach Behördenschätzungen bereits einen Sachschaden von mehr als einer Milliarde Dollar angerichtet - Verdienstausfälle für Handel und Unternehmen noch nicht eingerechnet.

Laut "Los Angeles Times" legten die Flammen 1155 Häuser in Schutt und Asche. Die wichtige Autobahn zwischen San Francisco und Los Angeles wurde wegen dichten Qualms gesperrt. Die Folge waren kilometerlange Staus. Allein im Bezirk San Diego wurden mehr als eine halbe Million Menschen aufgefordert, Schutz in Notunterkünften zu suchen. Manche Betroffene mussten ihre Häuser mitten in der Nacht verlassen.

Auch bei Hollywood brennt der Wald, Quelle: AP
Auch bei Hollywood brennt der WaldBild: AP

Feuerwehrchef kritisiert Brandbekämpfung

Der Feuerwehrchef von Orange County kritisierte, es habe zu wenig Löschmannschaften am Boden und zu wenig Hilfe aus der Luft gegeben. Der oberste Brandbekämpfer Kaliforniens, Ruben Grijalva, wies die Kritik zurück. Acht der neun Löschhubschrauber des Staates und 13 Löschflugzeuge seien seit Sonntag im Einsatz gewesen. Gouverneur Arnold Schwarzenegger nannte den Vorwurf Unsinn. Man könnte alle Flugzeuge der Welt in Kalifornien haben und es würde nichts helfen, wenn sie wegen des Windes nicht fliegen könnten.

US-Präsident George W. Bush hat den Menschen in den Brandgebieten schnelle Hilfe versprochen. Er habe am Mittwoch eine Verordnung unterzeichnet, durch die betroffene Familien zügig Geld aus Washington erhalten sollen, sagte Bush. Der Präsident nannte die Lösch- und Hilfsarbeiten gut koordiniert. An diesem Donnerstag will er die Region besuchen. (tos)

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