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Neuer Vogelgrippe-Virus infiziert Mensch

1. Juni 2021

Corona bestimmt derzeit das Weltgeschehen. Doch auch andere Viren können Menschen gefährlich werden. In China wurde jetzt erstmals die Infektion eines Menschen mit einer neuen Unterart des Vogelgrippe-Virus festgestellt.

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Vogelgrippe Hongkong China 2014
Die Vogelgrippe bereitet seit längerem weltweit Probleme (Archivbild aus Hongkong 2014)Bild: Reuters

In China ist nach Behördenangaben erstmals bei einem Menschen eine Infektion mit der Vogelgrippe vom Typ H10N3 nachgewiesen worden. Der 41-Jährige aus der Provinz Jiangsu im Osten des Landes sei Ende April mit Fieber und anderen Symptomen ins Krankenhaus gekommen, teilte die Nationale Gesundheitskommission mit. Am 28. Mai sei dann der Subtyp H10N3 bei ihm diagnostiziert worden.

Übertragung auf Menschen wohl eher die Ausnahme

Die Behörden konnten zugleich halbwegs Entwarnung geben. Es handele sich zwar um die weltweit erste gemeldete Infektion bei einem Menschen. Die neue Virusvariante H10N3 gilt aber als niedrigpathogen, das bedeutet, dass sie Menschen nicht besonders stark krank macht. Auch das Risiko einer großflächigen Ausbreitung schätzen die chinesischen Behörden als gering ein.

Der Gesundheitszustand des Mannes sei stabil und er stehe kurz vor der Entlassung aus dem Krankenhaus, so die Gesundheitskommission. In seinem engeren Umfeld seien zudem keine weiteren Fälle entdeckt worden. Wie der Mann sich angesteckt haben könnte, führten die Behörden nicht aus.

Infografik Verbreitung Vogelgrippe DE
Die Vogelgrippe hat sich in verschiedenen Varianten inzwischen weltweit verbreitet (Stand Januar 2021)

Viele Varianten - nur wenige für Menschen gefährlich

Das Vogelgrippevirus ist inzwischen weltweit verbreitet und hat viele verschiedene Unterarten hervorgebracht. Zuletzt machte die Virusvariante H7N9 im Jahr 2016/2017 viele Schlagzeilen. Damals waren zahlreiche Menschen von einer Infektion betroffen; rund 300 der Infizierten starben an der Vogelgrippe.

Die größte Bedrohung geht von dem Virus für Vögel aus. So sollen in Dänemark jetzt rund 19.000 Zuchtgänse und -enten getötet werden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dort ist die Virusvariante H5N8 im Umlauf. Auch sie kann offenbar auf den Menschen überspringen; Ende Februar hatte Russland der Weltgesundheitsorganisation den ersten Fall einer Übertragung auf den Menschen gemeldet.

bru/ww (dpa, afp)