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EU: Psycho-Tests für Piloten

17. Juli 2015

Als Reaktion auf den Germanwings-Absturz im März empfiehlt eine EU-Arbeitsgruppe psychologische Untersuchungen für alle Piloten. Nach bisherigen Ermittlungen hatte der Co-Pilot die Maschine absichtlich abstürzen lassen.

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Absturzstelle des Germanwings-Airbus in den Alpen in Frankreich (Foto: Reuters)
Bild: French Interior Ministry/DICOM/Y. Malenfer via Reuters

"Derzeit gibt es angehende Berufspiloten, die für ihre Ausbildung niemals eine psychologische Bewertung absolvieren", heißt es in dem Bericht einer Expertengruppe, den die EU-Kommission in Brüssel veröffentlichte. Dies müsse dringend geändert werden.

Unter Leitung der europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA hatten Vertreter von Fluggesellschaften, Arbeitnehmern und Behörden sowie medizinische Experten zwei Monate lang bestehende Regelungen unter die Lupe genommen. Das Papier soll als Arbeitsgrundlage für spätere Empfehlungen an die Flugbranche und für mögliche Gesetzesänderungen dienen.

Die EU-Kommission hatte die Gruppe nach dem Absturz eines Airbus der deutschen Fluggesellschaft Germanwings, einer Tochter der Lufthansa, in den französischen Alpen einberufen.

Absichtlicher Absturz

Nach bisherigen Ermittlungen hatte der Co-Pilot die Maschine am 24. März absichtlich gegen einen Felsen gesteuert, um sich das Leben zu nehmen. Mit ihm starben alle anderen 149 Menschen an Bord der Maschine. Der 27-Jährige hatte in der Vergangenheit schwere psychische Probleme. Vor dem Absturz hatte der Co-Pilot den Flugkapitän aus dem Cockpit ausgesperrt.

Weiter schlägt die Expertengruppe vor, Details zu Arztbesuchen von Piloten in einer europaweiten Datenbank zu speichern. Zudem sollten Flugzeugführer stichprobenartig auf Alkohol- und Drogenkonsum getestet werden. Die bereits nach dem Germanwings-Absturz ausgesprochene Empfehlung, dass ein Pilot sich nie alleine im Cockpit aufhalten dürfe, solle beibehalten werden, heißt es in dem Bericht weiter. Diese Maßnahme wird von europäischen Fluggesellschaft bereits weitestgehend umgesetzt.

Die Lufthansa begrüßte die EU-Empfehlungen. Die Vorschläge stünden im Einklang mit den Ergebnissen der deutschen Expertengruppe von Bundesregierung und dem
Luftverkehrsverband BDL, erklärte das Unternehmen.

wl/kle (dpa, afp, rtr)