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Energie-Debatte

2. April 2009

Die Abhängigkeit von russischem Gas und die Endlichkeit von fossilen Brennstoffen ermuntern die EU und Südosteuropa zur Suche nach neuen Energiequellen und effizienter Nutzung der Energie.

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Saubere Energien für SüdosteuropaBild: picture-alliance/dpa

Was kann getan werden, um die Abhängigkeit von russischem Erdgas, aber auch von anderen fossilen Brennstoffen zu verringern? Dieser Frage gehen sowohl die EU als auch die Staaten in Südosteuropa nach. Schließlich gab es in der Vergangenheit immer wieder Versorgungsprobleme, weil sich die Ukraine und Russland nicht über Gaspreise und Gastransit einigen konnten. Vor allem Südosteuropa war durch den Gasstreit zwischen Kiew und Moskau Anfang des Jahres stark betroffen.

Die EU möchte Nicht-EU-Länder mit ins Boot holen bei der Suche nach alternativen Energiequellen. Neue Gaspipelines beispielsweise sollen die Staaten Südosteuropas und der EU mit Erdgas aus Zentralasien versorgen. Auf einer Konferenz, organisiert von der Südosteuropa-Gesellschaft und der Evangelischen Akademie Tutzing, stellten Experten aus Politik und Wirtschaft Lösungsansätze vor, um künftig Versorgungsengpässe zu vermeiden.

Ungenutzte Energiequellen

Vielfalt und langfristige Planung in der Energieversorgung sind gefragt, insbesondere die Nutzung erneuerbarer Energien. In Serbien beispielsweise könne eine ganze Bandbreite alternativer Ressourcen genutzt werden, sagt Serbiens stellvertretender Energieminister Dejan Stojadinovic: „Bedeutend ist die Wasserkraft. Ungenutzt ist die Wasserkraft des Flusses Drina an der Grenze zur Republika Srpska. Wir arbeiten gemeinsam mit der Republika Srpska an einer Nutzung der Wasserkraft.“

Bisher nicht genutzt würden ferner auch die Energiemöglichkeiten kleinerer Gewässer. An vielen Stellen in Serbien könnten kleine Wasserkraftwerke von den Gemeinden gebaut werden, die sich so unabhängig und eigenständig mit Strom versorgen könnten. „Des Weiteren liegt bedeutendes Potenzial in der geo-thermalen Energie sowie der Wind- und Sonnenenergie, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Sonneneinstrahlung um 40 Prozent höher ist als im europäischen Durchschnitt.“ Das Ziel ist Stojadinovic zufolge, Energie in der Region für die Region zu produzieren.

Sparen durch Effizienz

Zudem wollen EU und Südosteuropa die effiziente Nutzung der Energie voran treiben. Durch entsprechende Technologien sind hier große Einsparungen möglich, vor allem im Gebäudebereich. Und da ist nicht nur der Endverbraucher gefragt: Bereits die Planung und der Bau eines Wohnobjekts sind entscheidend. Dem österreichischen Energieexperten Gerhard Bayer zufolge könnten dadurch die Energiekosten auf ein Zehntel des aktuellen Verbrauchs reduziert werden. Dies basiere auf einer guten Dämmung und auf einer intelligenten Architektur. Dazu gehörten eine intelligente, moderne Haustechnik und gute Fenster. Auch die Nutzung der Erdwärme sei möglich. Zur Finanzierung schlägt Bayer vor, die Energiekosten so sehr zu erhöhen, dass der Markt selbst reagiert. So sollten erneuerbare Energieprojekte von alleine entstehen, weil sie sich für die Bauträger mittelfristig rentieren.

Autor: Mirjana Dikic

Redaktion: Birgit Görtz