EU will Zusammenarbeit mit kaukasischen Staaten verstärken
7. Februar 2008DW Russisch: Frau Ferrero-Waldner, was ist aus europäischer Sicht so wichtig und interessant an der Region Südkaukasus, sprich den Staaten Aserbaidschan, Georgien und Armenien?
Benita Ferrero-Waldner: Ich glaube, diese Region will gerne in Richtung Europa gehen. Sie ist Nachbar der erweiterten Europäischen Union. Ich denke, es ist für uns sehr wichtig, diesen Ländern die Hand zu reichen und ihnen mehr Stabilität, Prosperität, Sicherheit zu geben. Das ist auch für uns selber wichtig. Denn damit haben wir einen Ring von Freunden um uns, die auch wirklich selber Stabilität ausstrahlen und nicht Instabilität zu uns importieren. Und daher arbeiten wir mit unserer Nachbarschaftspolitik und den Aktionsplänen sehr eng mit diesen Ländern zusammen.
Sind die drei Staaten des Südkaukasus denn jetzt schon stabile und zuverlässige Partner?
Ich glaube, es sind Länder, die zumindest den großen Wunsch haben, diese Partnerschaft zu gestalten. In den Bereichen Regierungsfähigkeit, good governance, Demokratie, Menschenrechte haben sie vielleicht erst einen Weg dorthin eingeschlagen. Sie sind noch nicht am Ziel. Aber es ist enorm wichtig, dass sie diesen Weg beschreiten und dass wir sie hier sehr eng begleiten.
Georgien, Aserbaidschan und Armenien haben aufgrund ihrer sowjetischen Vergangenheit ein durchaus konfliktreiches Verhältnis zum heutigen Russland. Senden Sie mit der Europäischen Nachbarschaftspolitik im Kaukasus ein kritisches Signal an Russland?
Russland ist ein Nachbar dieser Länder, aber auch unser Nachbar. Stabilität zu schaffen ist etwas, das in unser beider Interesse sein muss. Das haben wir den Russen auch klar gesagt. Ich glaube, das versteht man dort auch.
Das Gespräch führte Cornelia Rabitz, DW-Russisch