Eurobike 2017: Trends auf zwei Rädern
Der Markt für Fahrräder ist zwar weitgehend gesättigt - trotzdem blickt die Branche optimistisch in die Zukunft, denn das Geschäft mit E-Bikes boomt. Die größte Fahrradmesse der Welt zeigt die neuesten Trends.
Der Trend geht zur Gemütlichkeit
Fahrradfahren ist beliebt wie eh und je - trotz eines leichten Rückgangs der Verkaufszahlen. Der Grund dafür: Der Markt für Elektroräder wächst. Die Technik hat sich mittlerweile bewährt und die Unterstützung durch den E-Motor vermindert definitiv die Anstrengung.
Elektrofahrräder immer beliebter
Der Akku wird immer öfter platzsparend in den Fahrradrahmen integriert. "Die Zukunft gehört vor allem dem E-Bike", sagt auch Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger. Der Zweirad-Industrie-Verband schätzt die Verkaufszahlen von Elektrofahrrädern 2017 auf 680.000 Stück - ein Plus von zwölf Prozent zum Vorjahr.
Der Fortschritt der Technik
Technische Neuerungen fördern den Verkaufsboom ebenso wie die stetige Weiterentwicklung der Motoren. Inzwischen kann die Schaltung direkt in den Motor eingebaut werden, wodurch sie automatisch und stufenlos funktioniert. Auch vernetzte Fahrräder sind neu in der Branche. Ihr Vorteil: der Akkustand des Motors wird direkt auf ein farbiges Display am Lenker übertragen.
Lastenräder ersetzen das Familienauto
Zunehmend gefragt sind auch Lastenräder. Dieses trägt bis zu 180 Kilogramm, verspricht der Hersteller. Die Schwergewichte transportieren ganz bequem den Wocheneinkauf und haben damit das Potential, ein Auto zu ersetzen. Vor allem in großen Städten mit viel Verkehr scheint das vielversprechend. Ein Elektroantrieb vereinfacht die Fahrt auch hier.
Elektroantrieb sogar im Sportsektor
Wer denkt, ein E-Bike sei nur etwas für ältere Menschen, liegt komplett falsch. Viele Anbieter präsentieren auf der Messe interessante Kombinationen aus Mountainbikes und Elektroantrieben - auch für Sportler und sogar schon für Kinder.
Auch Rennräder mit Elektromotor
Neben Mountainbikes sind und bleiben auch Rennräder voll im Trend. Experimentierfreudige Hersteller haben jetzt eine Möglichkeit gefunden, einen kompakten Mittelmotor in den Rahmen eines Rennrads zu integrieren.
Zahlen und Fakten
Obwohl die Verkaufszahlen der Branche im vergangenen Jahr leicht zurück gingen, ist der Umsatz insgesamt gestiegen. Denn E-Bikes kosten deutlich mehr. Der Verkauf von Fahrrädern spülte den Herstellern rund 2,6 Milliarden Euro in die Kassen. Zum Vergleich: 2016 lag die Summe noch sieben Prozent unter diesem Wert.
Die Digitalisierung der Fahrradbranche
Auch mit Zubehör wird kräftig verdient. Die Digitalisierung ist hier längst angekommen. Vernetzte Fahrräder sind somit gar kein Problem mehr. Fahrradcomputer funktionieren heute schon ganz anders als noch vor ein paar Jahren. Sie erhalten die Signale über GPS und zeigen Geschwindigkeit wie auch gefahrene Distanz an.
Trends der Zubehöre
Zunehmend gerät auch der Sicherheitsaspekt in den Fokus der Aussteller. Viele Firmen bieten neu entwickelte Schutzhelme an oder alle Arten von Schutzpolstern. Außerdem rückt bei der Produktion von Fahrrädern die Oköthematik weiter in den Vordergrund. So werden Schläuche und Reifen immer häufiger aus recyceltem Gummi oder aus Kautschuk von nachhaltig bewirtschafteten Plantagen gefertigt.
Die Fahrradsocke
Ordnung muss sein: Der Überzug "Velosock" des gleichnamigen lettischen Herstellers wird über die Reifen des Fahrrads gestülpt und schützt vor Schmutz und Reifenspuren bei der Lagerung in der Wohnung.
Eurobike 2017
Die Messe findet derzeit in Friedrichshafen am Bodensee statt. Die ersten Tage sind nur dem Fachpublikum vorbehalten. Samstag ist "Festival Day", dann werden die Türen für alle geöffnet.