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Frankreich jagt den Hauptverdächtigen

17. November 2015

An Tag vier nach der Terrorserie in Paris suchen die Sicherheitsbehörden weiter mit Hochdruck nach dem möglichen achten Attentäter. Belgien veröffentlicht ein neues Fahndungsfoto von Salah Abdelsam.

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Polizeifahndung nach den Terroranschlägen in Paris (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/P. Rossignol

Salah Abdeslam "könnte bei den Terroranschlägen vom Freitag, 13. November 2015, in Paris eine Rolle gespielt haben", schrieb die belgische Polizei in dem neuen Fahndungsaufruf. Es folgt eine genaue Beschreibung des jungen Mannes - Größe 1,75 Meter, schlank, braune Augen - und die Warnung: "Salah Abdeslam wird als gefährlich eingestuft und könnte schwer bewaffnet sein." Der Terrorverdächtige wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Salah Abdeslam ist ein Bruder des Terroristen Brahim Abdeslam, der sich bei der Anschlagserie am Freitag auf dem Boulevard Voltaire in den Luft gesprengt hatte. Salah war es offenbar gelungen, am frühen Samstagmorgen aus Frankreich auszureisen.

Fahndungsfoto Salah Abdeslam (Foto: dpa//Police Federale Belgien)
Fahndungsfoto Salah AbdeslamBild: picture-alliance/dpa/Police Federale Belgien

Eine groß angelegte Suchaktion der belgischen Polizei nach Abdeslam im Brüsseler Stadtviertel Molenbeek, einer Hochburg der Islamisten, war am Montag erfolglos geblieben. Abdeslam stand nach Angaben belgischer Ermittler in Verbindung mit dem belgischen Islamisten Abdelhamid Abaaoud. Der 27-Jährige aus Molenbeek gilt als möglicher Organisator der Anschläge von Paris. Er soll für die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien kämpfen.

Salah Abdeslam war vor rund zwei Monaten in Deutschland und Österreich. Der Mann sei am 9. September aus Deutschland kommend mit zwei Begleitern nach Oberösterreich eingereist, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Wien. Der Belgier sei über den Grenzübergang Suben an der Autobahn A3 bei Passau gekommen. Bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle in Aistersheim, rund 50 Kilometer nach der Grenze, seien er und seine Begleiter überprüft worden. Dabei habe Abdeslam gesagt, er wolle für ein paar Tage in Österreich Urlaub machen. Zum damaligen Zeitpunkt habe es keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund Abdeslams gegeben, sagte der Minsteriumssprecher.

Polizeieinsatz im 18. Arrondissement

In Paris stellte die Polizei ein Auto sicher, das möglicherweise bei der Vorbereitung der Terroranschläge genutzt wurde. Der schwarze Renault Clio löste einen Einsatz am Platz Albert Kahn im 18. Arrondissement der Hauptstadt aus. Das Auto, das teils auf einem Zebrastreifen geparkt war, ist in Belgien zugelassen. Der Wagen sei von Salah Abdeslam angemietet worden, hieß es.

Bei der Suche nach möglichen Helfern unvd Drahtziehern der Attentäter führte die Polizei in der Nacht zu Dienstag frankreichweit 128 Razzien durch. Innenminister Bernard Cazeneuve sagte dem Radiosender "France Info", die Polizei komme bei ihren Ermittlungen gegen die Hintermänner der Pariser Anschläge rasch voran. Detals nannte der sozialistische Politiker nicht..

In der Nacht zu Montag hatte es 168 Durchsuchungen gegeben, die zu 23 Festnahmen führten und bei denen 31 Waffen gefunden wurden. Sie erfolgten im islamistischen Milieu insbesondere in den Regionen von Paris, Lyon, Grenoble, Toulouse und Lille.

wl/kle (dpa, afp, rtr)